In Einfamilienhäusern kann eine PV-Anlage ohne Batteriespeicher etwa 20 bis 30 Prozent des jährlichen Strombedarfs für Haushalt und Wärmepumpe erzeugen. Mit einem Batteriespeicher kann der Eigenversorgungsgrad auf bis zu 40 Prozent gesteigert werden. Damit sich das investierte Geld auch auszahlt, müssen die technischen Elemente gut aufeinander abgestimmt und in der richtigen Größe geplant werden, raten die Experten.
Strom selber erzeugen
»Wenn man den Strom für die Wärmepumpe mit einer eigenen PV-Anlage erzeugt, kann man spürbar Geld sparen«, sagt Bettina Mühlbauer, Geschäftsführerin der Energieagentur Südostbayern. Wer den gesamten Strom seiner PV-Anlage einspeist, erhält derzeit 12,60 Cent pro Kilowattstunde. Eigentümer, die den Strom teilweise selbst nutzen, bekommen für den nicht verbrauchten überschüssigen Strom 7,94 Cent pro kWh bei Anlagen unter zehn kWp Leistung. »Strom aus dem Netz ist deutlich teurer. Eigennutzung zahlt sich daher besonders aus«, so Mühlbauer.
Ein Batteriespeicher kann den Eigenverbrauch deutlich erhöhen. Überschüssiger Strom wird gespeichert und ersetzt bei Bedarf teuren Netzstrom. Da Batterien inzwischen erheblich günstiger geworden sind, ist eine Lösung mit Speicher heute in vielen Fällen von Vorteil. Wichtig ist, dass der Batteriespeicher die richtige Größe hat. Ein zu großer Speicher lohnt sich meist nicht und lässt die Batterie schneller verschleißen. Aus wirtschaftlicher Sicht sollte der Speicher den Strombedarf einer Nacht abdecken können.
Je weniger Energie für das Heizen verbraucht wird, desto höher ist der Anteil, den die PV-Anlage abdecken kann. Eine energetische Sanierung kann dazu beitragen, den Heizenergieverbrauch deutlich zu senken und die Abhängigkeit vom Netzstrom zu verringern.
Abstimmung der Systeme
Ein Energiemanagement-System hilft dabei, den Stromverbrauch an die Stromerzeugung anzupassen. Geräte im Haushalt werden nach ihrer Wichtigkeit gesteuert. Zuerst wird der Strom im Haushalt genutzt, danach fließt er zur Wärmepumpe oder in den Batteriespeicher.
Interessierte können sich zum Thema Wärmepumpe und Photovoltaikanlage in der kostenlosen Energieberatung der Energieagentur Südostbayern informieren. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt und die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Die Energieberatung der Energieagentur Südostbayern mit der Verbraucherzentrale Bayern wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Des Weiteren gibt es die Möglichkeit des Vor-Ort-Checks durch einen qualifizierten Energieberater, den sogenannten »Gebäude-Check«. Es wird die energetische Situation des Hauses oder der Wohnung betrachtet. Strom- und Wärmeverbrauch, die Heizungsanlage sowie die Gebäudehülle werden beurteilt. Auch der wirtschaftliche Einsatz von erneuerbaren Energien geht in diesen Gebäude-Check mit ein.
Einen Bericht mit den Empfehlungen erhält der Auftraggeber wenig später per Post. Diese Informationen helfen dem Auftraggeber, sein Vorhaben strukturiert und nachhaltig auf den Weg zu bringen. Die Kostenbeteiligung beträgt für die Verbraucher nur 40 Euro, da der Gebäude-Check vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie finanziell gefördert wird.
Informationen zu den Checks sowie Anmeldung unter Telefon 0861/587039, per E-Mail an info@energieagentur-suedost.bayern oder im Internet unter www.energieagentur-suedost.bayern. fb