Über die Bundeswehr wird in Deutschland gerade viel mehr gesprochen als früher. Es geht darum, ob unsere Armee stark genug ist und welche Schwächen sie hat.
Eine Menge Leute in der Politik meinen: Die Bundeswehr muss stärker und größer werden. Nur so könne sich Deutschland in Zukunft gegen mögliche Feinde verteidigen. Die Verstärkung solle möglichst schnell gehen.
Junge Leute für die Armee interessieren
Am Donnerstag hat die Regierung deshalb neue Pläne für die Bundeswehr beschlossen. Die betreffen vor allem junge Leute. Es geht um den Freiwilligen Wehrdienst. Der bedeutet bisher: Wer will, macht eine Grundausbildung für den Beruf des Soldaten oder der Soldatin. Die dauert 7 bis 23 Monate.
Dafür melden sich aber bisher zu wenig Menschen. Deshalb will die Regierung das Gesetz für den Wehrdienst ändern: Ab nächstem Jahr bekommen alle 18-Jährigen einen Fragebogen. Abgefragt werden das Interesse an der Armee und ob sich jemand für den Beruf eignen würde.
Test für die Eignung
Für alle Männer ab Jahrgang 2008 kommt noch hinzu: Sie werden von der Bundeswehr gemustert. Die Musterung ist eine Untersuchung, bei der festgestellt wird: Ist der Mann fit genug für den Wehrdienst? Für Frauen soll es weiterhin keine automatische Musterung geben.
Ob das reicht, damit sich freiwillig genug Leute melden? Verteidigungsminister Boris Pistorius meint ja. Als Vorbild nennt er andere Länder in Europa mit ihren Armee-Regeln. Doch sogar in der Regierung gibt es Zweifel. Für den Fall, dass es nicht reicht, soll dann der Bundestag in Berlin entscheiden, ob wieder eine Wehrpflicht eingeführt wird.
Die war abgeschafft worden, weil man dachte: Der Frieden in Europa ist sicher. Seitdem hat sich viel verändert. Da ist zum Beispiel der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Außerdem will der Präsident der USA weniger Geld für den militärischen Schutz anderer Länder ausgeben. Deshalb sind Größe und Stärke der Bundeswehr so ein wichtiges Thema geworden.
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