Landrat und Wahlvorstand Siegfried Walch sagte: »Heute ist eine wichtige Entscheidung.« In der Kürze der Zeit eine ordentliche Versammlung zu organisieren, sei nicht unbedingt einfach. »Die Frage, wie geht es mit dem eigenen Ort weiter, dazu bedarf es Persönlichkeiten, die Führungsqualitäten mitbringen, das notwendige Gespür haben und alle Akteure vor Ort miteinbinden. Wichtig und sehr wertvoll ist es, über die eigene Betroffenheit hinaus zu denken, für eine ganze Gemeinde. Nicht nur für eine Periode, sondern perspektivisch«, sagte Walch. Herbert Häusl dankte er für das jahrelange Engagement und zollte Respekt vor seiner Entscheidung.
Andreas Barmbichler schlug schließlich Matthias Baderhuber als Bürgermeisterkandidat vor. Dieser sei ein sehr bodenständiger und heimatbezogener Mensch. »Geradlinig, weitsichtig und steht zu dem, was er sagt.« In der Zeit der Vertretung von Herbert Häusl kristallisierten sich wichtige Führungsqualitäten heraus, die letztendlich die Kompetenz als Bürgermeister vollenden. »Die Gemeinde steht bei ihm an oberster Stelle, und er hat den Waginger Gemeinderat gut zusammengehalten«, sagte Barmbichler.
Die anschließende Wahl verlief zügig und das Ergebnis war eindeutig: Einstimmig wählten die Fraktionsmitglieder Matthias Baderhuber. Der 49-jährige Ottinger bedankte sich und ging noch kurz auf sein Leben ein. Er hat eine Ausbildung zum Maschinenschlosser gemacht. Nach der Fachoberschule ließ er sich zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker ausbilden und er ist auch gelernter Bauer. Seit 1998 arbeitet er bei der Firma Bergader als Milcherzeugerbetreuer.
Zur politischen Sache »kam ich, wie die Jungfrau zum Kind«. 2008 wurde er in den Gemeinderat gewählt. Große Veränderung gab es 2016 durch den unerwarteten Rücktritt des damaligen zweiten Bürgermeisters Christian Reiter. Matthias Baderhuber erklärte sich bereit, das Amt zu übernehmen, und rückte nach. Durch die zunächst absehbare Zeit der Krankheit von Bürgermeister Herbert Häusl erwarb er sich als Vertreter bereits tiefe Einblicke – und das nicht nur im Tagesgeschäft. »Ich muss zugeben, es kamen Probleme auf, an die ich nicht im Traum gedacht hätte. Trotzdem macht mir die Arbeit sehr viel Spaß.« Bei den Mitgliedern bedankte er sich für ihr Vertrauen und scherzte: »Aber Landrat will ich nicht werden!« soj