Auch Huber »brennt« für etwas: Sie ist begeisterte Musikerin. Mit viel Freude betreibt sie eine kleine Musikschule in Fridolfing. Das sie mal in Deutschland wohnt, hätte sie wohl nicht erwartet. Aufgewachsen ist Huber nämlich im schottischen Milngavie und studierte später Musik in Glasgow. Aus beruflichen Gründen kam sie 1975 nach Deutschland. Erst war sie in einem Mädchen-Internat in Hamm tätig, später in der Musikschule Inzell.
Eigentlich war ihr Aufenthalt nur für kurze Zeit geplant – doch die Region faszinierte sie. Besonders schön findet sie die Berge und den Chiemsee. »Als ich die Kulisse das erste Mal gesehen habe, dachte ich mir, dass ich im Paradies bin«, erzählt sie. Aber nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen hatten es Huber angetan. »Ich konnte kein Wort Deutsch als ich hier her kam«, sagt sie. »Trotzdem waren die Leute immer hilfsbereit und nett zu mir.« Mit den Jahren lebte sich die Schottin gut in der Region ein und wohnt auch heute noch hier. Gemeinsam mit ihrem Mann Georg lebt sie in Fridolfing.
»Mein Mann ist ein richtiger Sport-Fanatiker und freut sich schon, die EM-Spiele anzuschauen«, erzählt Huber. Ihre eigene Begeisterung für Fußball hält sich dagegen in Grenzen. Früher habe sie zwar gerne mit ihrer Familie die Spiele des schottischen Vereins Celtic Glasgow angeschaut, über die Jahre habe das Interesse aber nachgelassen. Auch die EM wird sie weniger verfolgen. »Ich bin da dann doch eher bei der Musik«, lacht sie. Aber wenn Schottland im Auftaktspiel auf Deutschland trifft, dann setzt sie sich vielleicht doch zu ihrem Mann aufs Sofa.
Einen Favoriten hat die 71-Jährige beim Auftaktspiel nicht. »Ich bleibe da diplomatisch.« Es sei nur fair, wenn der gewinnt, der die bessere sportliche Leistung bringt. Wer das sein wird, kann sie nicht einschätzen. Früher sei Schottland eine gute Mannschaft gewesen, doch in letzter Zeit lief es etwas schlechter für das Team. So haben die Schotten bei der EM 2021 nicht einmal die Gruppenphase überstanden. »Mein Gefühl sagt mir leider, dass sie auch heuer nicht weit kommen werden«, ergänzt Huber.
Doch so ganz möchte sie die Hoffnung nicht aufgeben. Schottland habe einige gute Spieler in seinem Kader. Dennoch müsse das Team als ein Ganzes funktionieren. »Das Miteinander ist wichtig«, betont sie. Huber ist sich sicher: Wenn die Schotten souverän spielen, dann können sie ins Achtelfinale einziehen.
Ganz oben auf ihrer Favoriten-Liste stehen Italien und Spanien. Zweitere haben Margaret Hubers Einschätzung nach die größeren Chancen auf den Titel. »Die haben immer gut gespielt und vorne mitgemischt.« ch