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Kein harmloser Streich: Polizist bei Explosion einer PET-Flasche verletzt

Bad Reichenhall – Mutmaßlich Kinder oder Jugendliche störten am Mittwochabend die Zusammenkunft einer Religionsgemeinschaft in Bad Reichenhall, unter anderem durch das Zünden von Knallkörpern.  Ein Polizeibeamter wurde nicht unerheblich verletzt, als die Inhaltsstoffe einer zurückgelassenen PET-Flasche chemisch reagierten und es zu einer Explosion kam.


Wie die Polizei mitteilt, trafen sich Mitglieder einer Religionsgemeinschaft gegen 19.30 Uhr zu ihrer regelmäßigen Zusammenkunft in einem Saal an der Rosengasse. Weil es, wie auch bei vorhergehenden Treffen, zu Störungen gekommen sein soll, wurde die Polizei verständigt.

Als die Beamten kurz danach eintrafen und begannen, die Störer zu suchen, fanden sie eine PET-Flasche, die in der Hofeinfahrt vor dem Veranstaltungssaal lag. Weil davon ausgegangen werden musste, dass es sich um einen Gegenstand handelte, der präpariert worden war und eigentlich zur Detonation gebracht werden sollte, sollte der Gefahrenbereich um die Flasche abgesperrt werden.

In dem Moment explodierte die Flasche jedoch und einer von mehreren umstehenden Polizisten wurde dadurch verletzt. Der 28-jährige Beamte musste sich zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus Bad Reichenhall begeben und konnte den Dienst danach nicht mehr fortsetzen. 

Die Kriminalpolizei Traunstein ermittelt jetzt gegen die Unbekannten wegen Störung der Religionsausübung, des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion und gefährlicher Körperverletzung.

Zeugen, welche der Polizei Hinweise zu den Störern geben können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer bei der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein oder jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.

 

Polizisten führten aufklärende Gespräche 

Im Nachgang zum Vorfall vom 15. Oktober 2025 führte die Polizeiinspektion Bad Reichenhall am Samstag einen groß angelegten Einsatz durch. Unterstützt wurde sie dabei von den Zentralen Einsatzdiensten Traunstein und Bad Aibling, der Polizeiinspektion Berchtesgaden sowie der Grenzpolizeiinspektion Piding. Hintergrund waren sowohl die jüngsten Ereignisse als auch das Ziel, weiteren Störungen vorzubeugen, mögliche Tatverdächtige zu identifizieren und das Sicherheitsgefühl der Bürger in Bad Reichenhall nachhaltig zu stärken.

Im Laufe des Einsatzes waren zahlreiche uniformierte und zivile Kräfte im Stadtgebiet präsent, insbesondere im Umfeld des Veranstaltungsorts der  Religionsgemeinschaft. Es wurde mit einer Vielzahl von Jugendlichen aufklärende Gespräche geführt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf ein respektvolles und friedliches Verhalten im öffentlichen Raum gelegt. Die Jugendlichen wurden hinsichtlich der allgemeinen Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens belehrt – darunter Themen wie Rücksichtnahme, Lärmbelästigung, Gefahren durch Feuerwerkskörper sowie strafrechtliche Konsequenzen von Sachbeschädigung oder Körperverletzung.

Im Zuge polizeilicher Kontrollen wurden vereinzelt Feuerwerkskörper aufgefunden und sichergestellt. Die betreffenden Personen wurden eindringlich über Gefahren, Rechtslage und mögliche strafrechtliche Folgen informiert. Die Polizei machte deutlich, dass das Mitführen oder Zünden von Feuerwerk außerhalb zugelassener Zeiträume und Orte nicht als Bagatelle eingestuft wird. Zudem wurde klargestellt dass es kein harmloser Streich ist, Flaschen so zu präparieren, dass sie explodieren, oder mit chemischen Substanzen oder Feuerwerkskörpern zu experimentieren. fb