Freudig gespannt erwarteten die Schülerinnen und Schüler der Französischgruppe der 8. Klasse von Dr. Ulrike Schmidt am Donnerstagvormittag die Gäste aus Frankreich. Nach einer kurzen Begrüßung führten die Achtklässler die französischen Jugendlichen und ihre Begleiter in Kleingruppen durch das Schulhaus. Dabei konnten die französischen Gäste einen Einblick in deutsche Schulstrukturen und den Schulalltag gewinnen, während die Berchtesgadener Gymnasiasten ihre Französischkenntnisse unter Beweis stellten.
Anschließend hatten auch die Französischlerner der Klasse 10b von Sabrina Karl die Möglichkeit, sich mit den französischen Jugendlichen auszutauschen, bevor die Trachtengruppe des Gymnasiums die französischen Gäste nicht nur mit ihren typischen Dirndln und Lederhosen, sondern auch mit bayerischer Musik und einer gelungenen Tanzvorführung begeisterte.
Im Gegenzug präsentierten die französischen Jugendlichen am Freitagvormittag der Klasse 10c und dem Französischkurs der 12. Klasse ihr innovatives Projekt »Pédagojeep« – lieux de mémoire en véhicules d’époque (Erinnerungsorte in historischen Fahrzeugen)/sur la route de la mémoire (auf dem Weg der Erinnerung). Ziel dieses Projekts ist es, bei den Schülern ein Bewusstsein für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs zu schaffen und eine Erinnerungskultur zu pflegen, damit sich ein derartiges Ereignis nicht mehr wiederholt.
Das Projekt kombiniert die Restaurierung amerikanischer Oldtimer (ein Jeep Willy und ein GMC CCKW), die während des Zweiten Weltkrieges im Einsatz waren, mit der Organisation von Ausflügen zu historisch bedeutsamen Stätten in Begleitung pensionierter Militärangehöriger. Auf diese Weise sollen die Schüler die Kriegsereignisse eindrücklicher nachvollziehen können. Gleichzeitig ermöglicht es den angehenden Mechanikern, voller Stolz auf ihre Arbeit in den von ihnen restaurierten Oldtimern zu reisen/fahren. Beispielsweise fuhren die Schüler aus Dunkerque am 8. Mai, dem Gedenktag des Kriegsendes, mit ihren Fahrzeugen bei der Militärparade auf den Champs Élysées mit. In Berchtesgaden, einem für die NS-Geschichte bedeutsamen Schauplatz, besuchten sie die Dokumentation Obersalzberg und das Kehlsteinhaus.
Dieses Treffen hat gezeigt, wie bereichernd interkultureller Austausch sein kann. Es fördert nicht nur das Verständnis für die jeweiligen Kulturen, sondern auch die europäische Gemeinschaft und die Fähigkeit, offen auf andere zuzugehen. Man freut sich auf weitere Begegnungen und die Fortsetzung dieses erfolgreichen Austauschs. fb