Jonathan und Emilia haben Superkräfte. Das wissen sie jetzt. »Wir haben uns überlegt, was wir können, was unsere Stärken sind, und haben dazu eine Figur gemacht«, erzählt Emilia. Sie ist zwölf Jahre alt. Die Figur haben sie mit Stickern beklebt. Auf denen standen Eigenschaften, die zu ihnen passen. Emilia sagt: »Ich dachte mir vorher schon, ich bin halt neugierig, aber ich habe mir da nie so richtig Gedanken dazu gemacht.«
Emilia und Jonathan verbringen mit vielen anderen Kindern eine Woche in einem Sommercamp in Bayern. Der ehemalige Fußball-Star Philipp Lahm hat das Camp ins Leben gerufen. Trotzdem spielt Fußball im Ferienlager keine Rolle. Es geht um Bewegung, Ernährung und Persönlichkeit. Philipp Lahm möchte, dass die Kinder viel Spaß haben und auch manches lernen, was für ihr Leben wichtig ist.
Überraschungsbesuch vom Fußball-Star
Jonathan ist elf Jahre alt und genießt es, im Camp viele neue Leute kennenzulernen. Die Kinder schlafen in Mehrbettzimmern und gehören tagsüber immer zur gleichen Gruppe. »In der Schule habe ich ein halbes Schuljahr lang gar keine Freunde gefunden. Und hier habe ich vom ersten Tag an schon zwei Freunde gefunden, weil man hier viel mehr zusammen macht«, sagt Jonathan.
An einem Tag kam Philipp Lahm zu einem Überraschungsbesuch ins Camp. Die Kinder stellten ihm in kleinen Gruppen viele Fragen. Emilia spielt zwar Basketball und nicht Fußball, fand das aber trotzdem spannend. »Das ist schon cool, weil man ja nicht so oft die Chance hat, so jemanden zu treffen.« Jonathan nickt und ergänzt: »Und dem dann auch noch Fragen zu stellen.«
Philipp Lahm: Laufen gehen mag ich nicht
Manche Antworten von Philipp Lahm waren ziemlich überraschend: Dass er heute kaum noch Fußball spielt, zum Beispiel. Weil er ohne regelmäßiges Training nicht mehr gut genug kickt, wie er findet. »Jetzt spiele ich lieber Tennis und geh golfen«, sagt der 41-Jährige.
»Manchmal muss ich auch laufen gehen, was ich überhaupt nicht mag«, erzählt er weiter. Dabei ist Philipp Lahm als Außenverteidiger früher kilometerweit über den Platz gerannt. Aber das kann man nicht vergleichen, findet er. Sobald beim Rennen ein Ball im Spiel sei, sei das ein »totaler Unterschied«. Generell findet er aber: Hauptsache Sport, das sei für die Gesundheit einfach wichtig.
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