Der Veranstalter sorgte mit einem spektakulären Stadtrundkurs mitten durch Judenburg sowie Live-Übertragungen im ORF für ein echtes Motorsport-Highlight. Mit dabei: Hermann Gaßner jun. mit Beifahrer Michael Wenzel sowie Vater Hermann Gaßner sen. mit Natascha Vrga – beide Teams mit dem im Renault Clio Rally3 am Start. Auch ein dritter »Gaßner« war vertreten: Ursula Gaßner, vor ihrer Hochzeit mit Hermann Gaßner jun. noch unter dem Namen Mayrhofer bekannt, ging gemeinsam mit dem zweifachen Staatsmeister Hermann Neubauer im Toyota GR Yaris Rally2 an den Start.
Für Hermann Gaßner jun. ging es bei der Murtal Rallye darum, seine beeindruckende Siegesserie fortzusetzen. In allen bisherigen drei Läufen hatte er die ORM2-Klasse gewonnen und damit die maximale Punktezahl eingefahren. Da sein härtester Konkurrent, Christoph Zellhofer, aus persönlichen Gründen nicht starten konnte, sprang sein Vater Martin Zellhofer mit dem leistungsstarken Suzuki Swift Proto ein.
Hermann Gaßner sen. hatte andere Ziele. Nach Jahrzehnten im Mitsubishi Lancer Evo und zuletzt im Toyota GR Yaris war der Wechsel auf den Renault Clio Rally3 eine Umstellung. Während Evo und Yaris noch auf Serienfahrzeugen basieren, ist der Clio ein reines Rallyeauto: leichter, mit verbessertem Fahrwerk, jedoch mit geringerer Motorleistung. »Vor allem beim Bremsen und in Kurven verhält sich der Clio ganz anders – aber ich freue mich auf die Herausforderung«, so Gaßner sen. vor dem Start.
Die Rallye begann bei strahlendem Sonnenschein mit einem schnellen Rundkurs und einer selektiven A-B-Prüfung. Für Gaßner jun. und Beifahrer Wenzel lief alles nach Plan: Alle Bestzeiten in der ORM2-Klasse und jeweils vierte Gesamtzeiten hinter den Rally2-Fahrzeugen bestätigten ihre Topform. Gaßner sen. und Vrga steigerten sich von Prüfung zu Prüfung und lagen am Ende von Tag 1 auf Platz 5 der ORM2-Wertung. Auch am zweiten Rallyetag blieb das Wetter perfekt – ebenso wie die Performance von Gaßner jun.: Er gewann erneut alle Wertungsprüfungen in der Klasse und siegte mit einem Vorsprung von 1:32,4 Minuten. Gaßner sen. zeigte ebenfalls eine starke Leistung und beendete die Rallye auf dem hervorragenden vierten Platz der ORM2-Wertung.
Ein besonderes Highlight war die Liveübertragung von drei Wertungsprüfungen sowie der Stadtrundkurs, der zahlreiche Fans in die Innenstadt von Judenburg lockte. Gaßner jun. zeigte sich begeistert: »Auch wenn es von außen vielleicht einfach aussah – die schnellen Prüfungen waren fordernd! Umso mehr freut es mich, dass wir unsere Saison so erfolgreich fortsetzen konnten. Kompliment an den Veranstalter – der Stadtrundkurs war ein echtes Highlight!« Nach der Punkteauswertung war klar: »Wir sind Österreichischer Rallye-Staatsmeister in der ORM2-Wertung – und das schon nach vier von sechs Läufen! Wahnsinn! Damit haben wir zu Saisonbeginn nicht gerechnet. Es ist unser erster Titel mit dem Clio Rally3!«, jubelte Gaßner jun.
Auch Ursula Gaßner war im Ziel zufrieden: »Wir konnten viele Einstellungen an unserem neuen Toyota GR Yaris Rally2 probieren und sind mit dem zweiten Platz im Soll.«
Bereits eine Woche vor der Murtal Rallye starteten Vater und Sohn bei der Rallye Velenje in Slowenien – einem Lauf zum Mitropa Rally Cup. Die Bedingungen waren anspruchsvoll: wechselndes Wetter und ständig veränderter Grip. Dennoch konnten beide Teams Top-Ergebnisse einfahren. Hermann Gaßner sen. mit Karin Thannhäuser im Mitsubishi Lancer Evo X verteidigten die Führung im Mitropa Rally Cup. Hermann Gaßner jun. und Ursula Gaßner im Renault Clio Rally3 sicherten sich den Klassensieg und Platz 4 im Gesamtklassement – und schoben sich damit auf Rang 2 im Cup. Eine Doppelführung für die Familie Gaßner in der inoffiziellen Europameisterschaft der Privatfahrer.
Als nächster Programmpunkt steht die Rallye Casentino in der Toskana (Italien) auf dem Kalender. Am 11. und 12. Juli geht dort der nächste Lauf zum Mitropa Rally Cup in Bibbiena über die Bühne. fb