Über Giraffen weiß man schon sehr viel. So dachten Tier-Forschende eigentlich. Pustekuchen! Nach langer Untersuchung ist klar: Statt einer leben vier verschiedene Giraffenarten auf der Erde! Sie werden Nord-Giraffe, Süd-Giraffe, Massai-Giraffe und Netz-Giraffe genannt.
Das herauszufinden war mühsam: Fachleute untersuchten dafür über Jahre viele Hundert Proben von Giraffen und ihren Schädeln. Die Ergebnisse passten immer in eine von vier Gruppen. Das sind die vier Arten, die jetzt offiziell benannt wurden.
Art und Nachwuchs
Wissenschaftler teilen Tiere ein, um sie besser zu verstehen. Eine solche Einteilung ist die in Arten. Zu einer Art gehören Tiere, die sich miteinander fortpflanzen. Ein Beispiel: Braunbären und Eisbären sind beide Bären, bekommen aber keine Jungen miteinander.
So unterschiedlich seien auch die vier Giraffenarten, erklärt einer der Forscher. Sie auseinanderzuhalten ist allerdings schwerer und geht vor allem am Fell:
- Die Nord-Giraffe hat dicke weiße Linien zwischen den Flecken.
- Süd-Giraffen erkennt man an einem hellen Muster.
- Die Netz-Giraffe hat dünne weißen Linien zwischen den Flecken.
- Die Flecken von Massai-Giraffen sind größer, dunkler und gezackt wie ein Blatt.
Die vier Arten fingen schon vor hunderttausenden Jahren an, sich unterschiedlich zu entwickeln. Inzwischen leben sie getrennt in verschiedenen Regionen Afrikas. Große Städte und Flüsse liegen zwischen ihnen.
Blaue Zunge
Auch wenn sie sich in der Natur kaum begegnen, haben sie aber viele Gemeinsamkeiten: superlange Beine, einen langen Hals und eine raue Zunge.
Die Zunge ist bei allen Giraffenarten dunkel gefärbt. Das verhindert, dass die Tiere einen Sonnenbrand bekommen, wenn sie stundenlang mit der Zunge Akazienblätter vom Baum zupfen. Diese Blätter fressen alle Giraffen gern, egal ob sie Nord-, Süd-, Massai- oder Netz-Giraffe heißen.
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