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Angehörige der Verunglückten versammelten sich am Donnerstagnachmittag am Mahnmal auf dem Grundstück der ehemaligen Eislauf- und Schwimmhalle, um derer zu gedenken, die am 2. Januar 2006 ihr Leben verloren haben. (Foto: Max Klapper)

Gedenken und mahnen: Erinnerung an das Reichenhaller Eishallenunglück von 2006

Bad Reichenhall – Die Kirchenglocken von St. Zeno läuten. Um 15.54 Uhr am 2. Januar. Sie erinnern an einen der dunkelsten Tage Bad Reichenhalls. Vor 19 Jahren ist das Dach der Eishalle an der Münchner Allee unter der großen Schneelast eingestürzt. 15 Todesopfer, darunter zwölf Kinder, und zahlreiche Verletzte und Traumatisierte forderte das Unglück.


Jedes Jahr kommen Angehörige der Opfer zusammen, um gemeinsam derer zu gedenken, die ihr Leben verloren haben. »Achtet darauf, wie ihr baut«, mahnt Inge Bauer in einer kurzen Ansprache. Jeder, der in ein Haus reingeht, soll auch wieder heil herauskommen. »Jedes Jahr sind diese Tage schwer.« Bei dem Einsturz der Eishalle hat sie ihre Tochter verloren. Und doch würdigt sie, dass in Reichenhall ein buntes Andenken geschaffen wurde, keine grauen Betonblöcke, sondern fröhlich, wie die Kinder einst auch waren.

Unter dem Läuten der Kirchenglocken treten nach und nach die Angehörigen an die bunten Stelen, legen Blumen ab, stellen Kerzen auf, spenden sich gegenseitig ein bisschen Trost. Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung hat für die Stadt Bad Reichenhall einen Kranz niedergelegt. Ab 17 Uhr begann der Gedenkgottesdienst für die Opfer des Eishallen-Einsturzes in St. Nikolaus (Bericht folgt).

Neben dem Unglück an der Münchner Allee kam es am 2. Januar noch zu einem Lawinenabgang am Schrecksattel, bei dem drei junge Menschen starben. Auch ihrer wird gedacht.

Max Klapper