Die Zielmarke ist keineswegs symbolischer Natur: Sie stellt eine entscheidende Voraussetzung dar, um eine umfassende finanzielle Förderung (Defizitausgleich) durch den Freistaat Bayern zu erhalten. Mit der aktuellen Geburtenquote erfüllt die Kreisklinik Bad Reichenhall somit nicht nur das zentrale Förderkriterium, sondern bestätigt auch ihre Bedeutung in der regionalen Geburtshilfeversorgung.
»Wir freuen uns sehr über das Vertrauen der werdenden Eltern in unsere Klinik«, betont Philipp Hämmerle, Vorstand der Kliniken Südostbayern und strategisch für die KSOB-Standorte im Landkreis Berchtesgadener Land verantwortlich. »Die Überschreitung des 50-Prozent-Ziels ist nicht nur eine statistische Größe – sie ist Ausdruck der hohen Qualität, Sicherheit und Menschlichkeit, mit der unsere Geburtsstation in Bad Reichenhall arbeitet.«
»Die klare Zielwertüberschreitung ist ein deutliches Signal für die Bedeutung unserer Geburtshilfe im Berchtesgadener Land. Wir haben im vergangenen Jahr auch auf politischer Ebene immer wieder betont, wie entscheidend ihr Erhalt für den Landkreis ist. Die aktuellen Zahlen geben uns in dieser Überzeugung recht«, bekräftigt Landrat Bernhard Kern. »In der vom Landkreis gemeinsam mit Partnern des Netzwerks der Gesundheitsregionplus initiierten Online-Umfrage haben uns auch die jungen Mütter bestätigt: Hebammen, Ärzte und Pflegepersonal leisten großartige Arbeit und schaffen ein sicheres und familiäres Umfeld während der Geburt.«
Kern rückt zudem die Bedeutung des guten Zusammenwirkens zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamts sowie weiterer Bereiche des Landratsamts, der KSOB und verschiedenen Gesundheitsberufsträgern in den Fokus: »Ich bin sehr dankbar dafür, wie engagiert und umsichtig die Akteure aller betroffenen Berufs- und Interessengruppen in einem Netzwerk aktiv geworden sind, um gemeinsam ganz konkrete Ergebnisse und Verbesserungen für die Menschen in unserem Landkreis zu erzielen.«
Deutliche Steigerung trotz bundesweitem Rückgang
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr: 2023 wurden 431 Kinder in der Kreisklinik Bad Reichenhall geboren. Mit 443 Geburten im Jahr 2024 bedeutet das eine Steigerung von 2,8 Prozent – und das entgegen dem bundesweiten Trend sinkender Geburtenzahlen. Die positive Entwicklung spiegelt den Erfolg vielfältiger Maßnahmen wider, die in den vergangenen Monaten in der Geburtshilfe ergriffen wurden – von der Stärkung interdisziplinärer Teams bis hin zum Ausbau der familienfreundlichen Beratungsangebote im Bereich der Hebammenversorgung. Über die im vergangenen Jahr gestartete Kampagne »Born im BGL« konnten diese Maßnahmen in der Öffentlichkeit zusätzlich beworben werden.
Trend setzt sichauch 2025 fort
Und auch für das laufende Jahr 2025 zeichnen sich erfreuliche Tendenzen ab: In den beiden Geburtsstationen der KSOB in Bad Reichenhall und Traunstein steigen die Geburtenzahlen weiterhin an. »Die aktuellen Zahlen zeigen, dass unsere geburtshilflichen Angebote in der Region angenommen werden – das ist ein starkes Signal an unsere Mitarbeitenden und an die Bevölkerung im Berchtesgadener Land«, so KSOB-Vorstandsvorsitzender Dr. Uwe Gretscher. »Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich engagiert und einfühlsam zur Welt kommen helfen.«
Da durch die Unterstützung aller Beteiligten die für eine Förderung erforderliche Geburtenquote in Bad Reichenhall 2024 erfüllt wurde, können die Kliniken Südostbayern nun beim Landkreis Berchtesgadener Land den Antrag auf Gewährung eines Defizitausgleichs für die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe Bad Reichenhall 2024 stellen. Der Landkreis wird dann bis zu einer Million Euro des Defizites aus Landkreismitteln übernehmen und gleichzeitig bei der Regierung von Oberfranken hierfür eine Zuwendung nach der Richtlinie zur Förderung der Geburtshilfe in Bayern beantragen. Durch die zu erwartende Förderung des Freistaates Bayern in Höhe von 85 Prozent des vom Landkreis übernommenen Defizitausgleichs verbleibt am Ende beim Landkreis ein Kostenanteil von bis zu 150 000 Euro. fb