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Abschluss eines wichtigen Kapitels im Leben: 34 Schülerinnen und Schüler haben an der CJD-Realschule ihre Zeugnisse bekommen. (Fotos: K. Kienast)
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Eine Eins vor dem Komma haben elf Absolventen (v.l.): Micha Brinkmann, Korbinian Gschoßmann, Alina Meilinger, Anton Zechmeister, Fabian Wagner, Johanna Baumann, Marie Kinz, Lena Balthasar, Iris Simstich, Maria Gajer und Ronja Pfnür.

»Frisch, fromm, fröhlich, frei«

Schönau am Königssee – Mit festlichen Klängen des Bläser-Ensembles begann nach dem gemeinsamen Abschlussgottesdienst die Zeugnisvergabe der CJD-Realschule am Königssee in der Pfarrkirche Unterstein. 34 Schüler erhielten ihre Abschlusszeugnisse und damit das Fundament für ihren weiteren Lebensweg.


Stellvertretender Schulleiter Klaus Laxganger begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter den Schönauer Bürgermeister Hannes Rasp sowie Vertreter des Elternbeirats. In seinem Grußwort im Namen des Landkreises führte Rasp aus, dass das Leben in verschiedenen Abschnitten zu betrachten sei, wobei die Absolventen nun den ersten wichtigen Abschnitt erfolgreich gemeistert hätten. Rasp, selbst ein »Kind der CJD-Realschule«, verdeutlichte den Absolventen, dass sie bisher unter der Führung ihrer Eltern gestanden hätten, nun aber erstmals eigenständig entscheiden dürften – ob Beruf, Lehre oder weiterführende Schule. Die Realschule habe dabei stets die Grundlage geschaffen, sei es für die FOS, eine Ausbildung oder ein Studium. Mit einem Zitat Karl Valentins brachte Rasp die Herausforderung auf den Punkt: »Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut.« Sie sollen sich trauen, ihre Wünsche in die Tat umzusetzen, und den Mut fassen, ihre Träume zu verfolgen. Seine eindringliche Botschaft lautete: durchbeißen, nicht aufgeben und konsequent den gewählten Weg verfolgen.

Besonders würdigte Rasp auch das letzte Jahr von Schulleiter Wolfgang Greiner und dankte ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für die Realschule. Michael Auer, stellvertretender Vorsitzender des Elternbeirats, gab den jungen Menschen wichtige Lebenserfahrungen mit auf den Weg. Seine zentrale Botschaft lautete: »Lasst euch nicht beeindrucken und nicht blenden.« Dabei machte er deutlich, dass ein Anzug nicht immer für Kompetenz stehen müsse – wahre Qualitäten zeigten sich durch andere Eigenschaften. Er erinnerte daran, dass Veränderungen zum Leben gehören und die Absolventen nun, ähnlich wie damals nach der vierten Klasse in der Grundschule, wieder vor wichtigen Entscheidungen stehen. Jede Entscheidung im Leben habe dabei Konsequenzen – manche positive, manche negative. Einen besonderen Moment schuf Auer mit einem Zitat aus dem Film »Die Klasse von 1984«: Auf sein Zeichen hin standen die Schüler auf, drehten sich zu ihren Eltern um und riefen gemeinsam: »Take a Look at my face, I am the future.« – »Schau dir mein Gesicht an, ich bin die Zukunft.«

Fröhlich Haltung auch nach der Schule beibehalten 

Die Überreichung der Abschlusszeugnisse durch Schulleiter Wolfgang Greiner gemeinsam mit den Klassenleitern Andreas Redolfi (10 a) und Heike Wiesmayr (10 b) bildete den Höhepunkt der Feier. Jeder Schüler wurde einzeln aufgerufen und erhielt unter dem Applaus der Anwesenden sein Zeugnis. Schülersprecher Sebastian Horstmann zog eine positive Bilanz der gemeinsamen Schulzeit und bedankte sich bei allen für die Unterstützung. In Anlehnung an die Filmreihe »Die Lümmel von der ersten Bank«, wo dieser Ausspruch eigentlich dem Direktor gehört, rief er seine Mitschüler dazu auf, auch weiterhin »frisch, fromm, fröhlich, frei« zu sein – eine Haltung, die sie durch die Schulzeit getragen habe und auch künftig begleiten solle.

Besondere Ehrungen erhielten elf Absolventen mit einer Eins vor dem Komma: Ronja Pfnür, Maria Gajer, Lena Balthasar, Iris Simstich, Johanna Baumann, Marie Kinz, Fabian Wagner, Alina Meilinger, Anton Zechmeister, Micha Brinkmann und Korbinian Gschoßmann. Fünf Schülerinnen erreichten sogar einen Notendurchschnitt von 1,5 oder besser und erhielten dafür einen Gutschein, der von den Bürgermeistern verliehen wurde: Ronja Pfnür, Maria Gajer, Lena Balthasar, Iris Simstich und Johanna Baumann. Den herausragenden Bestnoten-Abschluss mit dem perfekten Schnitt von 1,0 erzielte Ronja Pfnür, die damit Jahrgangsbeste wurde.

In seinem Schlusswort erläuterte Schulleiter Greiner symbolisch anhand des Wortes »Realschule«, was die Schüler in ihrer Zeit an der Bildungseinrichtung erreicht haben. Richtig sei die Entscheidung für die Realschule gewesen, erklärte er, wobei es sich lohne, nicht nur das Endprodukt zu sehen, sondern auch auf die einzelnen Etappen zu schauen – der Weg sei das Ziel. Man solle auch den Weg genießen, selbst wenn nicht immer der gewünschte Erfolg eintrete. Erfolgreich hätten alle den Abschluss gemeistert, was Erfolg auf der ganzen Linie bedeute und Selbstbewusstsein sowie Sicherheit vermittle. Mit dem Abschluss hätten die Schüler alle Optionen offen gehalten – Lehre, FOS, Studium oder Gymnasium. Dabei gelte es, diesen Erfolg nun zu genießen, aber sich nicht darauf auszuruhen, sondern etwas daraus zu machen. Wichtig sei, nicht abzuheben, sondern sich immer an die eigenen Wurzeln zu erinnern und Kollegen sowie Mitmenschen im Auge zu behalten. A - nspruchsvoll seien die Herausforderungen gewesen, die von Schuljahr zu Schuljahr bewältigt und gemeistert wurden. Die Schüler hätten sich kontinuierlich weiterentwickelt und dabei bewiesen, dass sie auch schwierige Aufgaben meistern können. Lebensnah schließlich seien die vermittelten Inhalte gewesen. Greiner erläuterte, was die Fächer den Schülern gebracht hätten, und betonte, dass sie in der Schule Dinge gelernt hätten, die auch im späteren Leben von großem Nutzen sein werden.

Mit guten Wünschen für die Zukunft entließ Greiner die Absolventen und ermutigte sie, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. Der scheidende Schulleiter zeigte sich zuversichtlich, die jungen Menschen mit einem guten Fundament ausgestattet zu haben. Im Anschluss erfolgte noch ein gemütliches Abendessen in der Realschule. Kilian Kienast