Bildtext einblenden
Zu den Aufgaben im Finale gehörte es für Korbinian Meeß auch, binnen einer Stunde einen Fledermauskasten zu bauen. (Foto: BDL/Gräschke)

Forstwirt aus Ramsau punktet beim Berufswettbewerb

Ramsau – Korbinian Meeß ist einer der besten Nachwuchs-Forstwirte der Bundesrepublik. Der 20-Jährige hat sich beim Finale des Berufswettbewerbs der deutschen Landjugend 2025 gegen starke Konkurrenz behaupten müssen und kam am Ende auf Platz 13 bei 23 Teilnehmern im Bereich Forstwirtschaft. Fast 10 000 junge Menschen waren seit Februar republikweit auf Schul-, Kreis- und Landesebene am Start. Die 77 Besten aus Haus- und Landwirtschaft, Forst- und Tierwirtschaft trafen sich nun in Bad Sassendorf in Nordrhein-Westfalen zum Bundesentscheid.


Im Wettbewerb traf Theorie auf Praxis: Dort bereitete Korbinian Meeß, der im Forstbetrieb Ruhpolding lernt, eine fiktive 10. Klasse auf eine Pflanzaktion vor, indem er mit ihr über die Wiederbewaldung in Zeiten des Klimawandels sprach. Ging es in der Berufstheorie unter anderem um einen Fichtenwald nach Borkenkäferbefall, musste er im praktischen Wettbewerb zeigen, wie gut er mit der Motorsäge umgehen kann: Für das zielgenaue Fällen eines Baumes gab es eine Minute Zeit, für das stammebene Entasten 40 Sekunden. Er pflanzte Bäume in Reihe, bestimmte Schäden, Holzarten, Pflanzen, und baute innerhalb einer Stunde einen Fledermauskasten. Der Ramsauer hielt den kritischen Blicken der Prüfenden stand und vereinte am Ende 54 Punkte auf sich. Das ist Rang 13 unter den 23 bundesweit besten Auszubildenden seines Fachs und zeigt, dass Korbinian Meeß die Forstwirtschaft der Zukunft gestalten kann und will. In den fast fünf Monaten seit Beginn des Berufswettbewerbs hat er viele Erfahrungen gesammelt, die ihn persönlich voranbringen, sagt er rückblickend.

Als einer der Besten aus Bayern ging es Korbinian Meeß weniger darum, sich zu beweisen, als um den Blick über den Tellerrand. Der hat ihm nicht nur neues Wissen und Selbstbewusstsein gebracht, sondern auch ein Netzwerk, mit dem sich berufliche Herausforderungen künftig besser meistern lassen. »In der Waldwirtschaft kann man einen nachhaltigen Rohstoff von seiner Geburt bis zu seiner Endnutzung begleiten. Zudem ist der professionelle Waldbau zentral für die Zukunft unseres Klimas«, sagt Korbinian über seinen Traumberuf. Nach Abschluss seiner Ausbildung hofft er auf eine Übernahme bei den Bayerischen Staatsforsten um mit seiner Karriere in der Forstwirtschaft durchzustarten. Eine Vorstellung, der er mit dem erfolgreichen Abschneiden beim Berufswettbewerb der deutschen Landjugend 2025 wohl ein gutes Stück nähergekommen ist.

Unter dem Motto »Grüne Berufe sind voller Leben: Zukunft gestalten – Talente entfalten« hat der Ramsauer bewiesen, dass er Verantwortung übernehmen kann und will, heißt es in einer Pressemitteilung des Bunds der Deutschen Landjugend. Das gilt für Korbinian Meeß wie für alle im Finale. Gemeinsam zeigten die jungen Leute aus Tier- und Forstwirtschaft, Weinbau, Land- und Hauswirtschaft, wie vielseitig, anspruchsvoll und modern ihre Berufe sind.

»Das Leistungsniveau beim Bundesentscheid war beeindruckend. Aber was mich noch mehr berührt hat, war der Respekt, den die jungen Menschen einander entgegengebracht haben«, betonte Theresa Schmidt, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL): »Das stimmt hoffnungsfroh, hat der Wettbewerb doch das Potenzial sichtbar gemacht, dass in der jungen Generation steckt: für die Grünen Berufe, für unser Land, für unsere Zukunft.«

Der Berufswettbewerb lenkt seit über 70 Jahren den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume. Vom BDL und dem Deutschen Bauernverband (DBV) mit ihren Landesverbänden veranstaltet, zählt er zu den größten grünen Fort- und Weiterbildungsprojekten Europas. Gefördert vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat und der Landwirtschaftlichen Rentenbank macht er Vielfalt und Stärke der Grünen Berufe sichtbar. fb