Stauprognose - Hohe Auslastung
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Der Tag der Deutschen Einheit am Freitag (3. Oktober) und die in Hessen, Sachsen und Thüringen startenden Herbstferien sorgen für volle Autobahnen. Foto: dpa-Infografik Gmbh/DPA

Feiertag und Start der Herbstferien sorgen für Staus

Berlin (dpa/tmn) - Am langen Oktoberwochenende drohen laut ACE und ADAC volle Autobahnen. Besonders betroffen: Routen zu Wandergebieten und Volksfesten. Mit welchen Stauzeiten Reisende rechnen müssen.


Nach einer kurzen Verschnaufpause nach den Sommerferien wird es am ersten langen - Oktoberwochenende (3. bis 5. Oktober) wieder spürbar voller auf den Autobahnen. »Langes Wochenende, lange Staus«, bringt es der Auto Club Europa (ACE) auf den Punkt. Auch der ADAC erwartet ein Wochenende, dass es »in sich« hat.

Denn nicht nur der bundesweite Feiertag zum Tag der Deutschen Einheit am Freitag (3. Oktober) bringt wieder viele Reisende - oftmals schon ab Donnerstag - auf die Autobahnen. Mit dem verlängerten Wochenende starten auch die Bundesländer Hessen, Sachsen und Thüringen in die Herbstferien. »Besonders voll« wird es laut ACE am Donnerstagnachmittag, Freitagvormittag und am Sonntagnachmittag.

Die Tage in der Übersicht:

  • Donnerstag: Diesmal ist der Donnerstag (2. Oktober) sozusagen der typische Freitag. Durch den Feiertag tags darauf starten jetzt schon viele in den Urlaub. Dazu mischt sich der Feierabend- und Wochenendpendelverkehr.

    Der ACE rechnet daher bereits ab dem frühen Mittag damit, dass sich vor allem die Routen rund um die Ballungszentren füllen. Entspannung ist demnach erst wieder gegen Abend zu erwarten. Laut ADAC wird es wohl der staureichste Tag.
     
  • Freitag: Es ist speziell am Vormittag des Feiertages mit moderatem bis hohem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Auch die Nebenstrecken rund um die bekannten Naherholungsgebiete dürften stark befahren sein.
     
  • Samstag: Nur moderates Reiseaufkommen wird für Samstag erwartet. Lange Staus sind den Angaben zufolge selten. Besonders Baustellenbereiche aber werden wie am gesamten langen Wochenende zu Nadelöhren, wo es mal länger dauern kann. Aber insgesamt ist es laut ADAC ein Tag, an dem der Club nur relativ wenig Verkehr erwartet.
     
  • Sonntag: Wer nur einen Kurztrip über das verlängerte Wochenende machen will, möchte in der Regel kurz darauf wieder heimfahren - oft am Sonntag. Das macht sich ab Nachmittag mit sehr vollen Autobahnen bemerkbar. Das gilt bis in den Abend nicht nur für die Autobahnen, sondern auch für die Nebenstraßen. Ein sehr stauträchtiger Tag.

Am stärksten betroffen sind die Routen zu den klassischen Wandergebieten in den Alpen oder in den Mittelgebirgen. Füllen werden sich auch die Strecken an die Küsten von Nord- und Ostsee. Viele wollen aber auch zu den großen Volksfesten Oktoberfest (München) und Cannstatter Wasen (Stuttgart). Die Autoclubs raten, für Besuche dieser Veranstaltungen möglichst öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.

Ausgebremst durch Baustellen, Vollsperrungen und Witterung

Ausgebremst wird der Verkehrsfluss zudem durch viele Baustellen, deren Anzahl laut ADAC bei aktuell rund 1.300 liegt. Auch auf Störungen durch bereits herbstliche Witterung mit etwa kürzer werdenden Tagen, Nebel und Herbstlaub sollten sich Autofahrer einstellen.

Zusammengefasst rechnen ACE und ADAC in den Großräumen Berlin, Rhein-Main, Hamburg, München, Stuttgart, auf den Strecken zur Nord- und Ostseeküste sowie auf folgenden Autobahnen mit mehr Verkehr und Staus (oft in beiden Richtungen):

A 1Lübeck – Hamburg – Bremen – DortmundA 1 / A 3 / A 4  Kölner Ring A 2Hannover – Braunschweig – MagdeburgA 3Frankfurt/Main – Würzburg – NürnbergA 4Erfurt – Chemnitz – GörlitzA 5Frankfurt/Main – Heidelberg – Karlsruhe – BaselA 6Nürnberg – Heilbronn – MannheimA 7Flensburg – Hamburg – Hannover und Füssen/Reutte – Ulm – WürzburgA 8Salzburg – München – Stuttgart – KarlsruheA 9München – NürnbergA 10Berliner RingA 11Berliner Ring – Dreieck UckermarkA 24Hamburg – Schwerin und Pritzwalk – BerlinA 61Ludwigshafen – Koblenz – Mönchengladbach A 72Chemnitz – HofA 81Singen – Stuttgart – Heilbronn A 93Rosenheim – KiefersfeldenA 95Garmisch-Partenkirchen – München A 99Umfahrung München

In Österreich und in der Schweiz dürfte es am Wochenende auch ohne entsprechenden Feiertag wie bei uns dichteren Verkehr geben - vor allem auf den Transitstrecken und dem untergeordneten Straßennetz in die bekannten Urlaubsgebiete. Das gilt speziell am Donnerstagnachmittag, am Freitag und auch am Sonntag - dann vermehrt in Form von Rückreiseverkehr. 

Besonders betroffen sind demnach die Fernpass-, Brenner-, Inntal-, Rheintal- und Tauernroute in Österreich sowie die Gotthardautobahn in der Schweiz.

Wichtig für letztere: In der Nacht von Donnerstag (22.00 Uhr) auf Freitag (5.00 Uhr) ist der Gotthardtunnel gesperrt. Der ADAC hat im Netz eine Sonderseite zu dazu sowie Umleitungstipps.

Wartezeiten sind speziell am Donnerstagabend und am Freitag in südlicher sowie am Sonntagnachmittag in nördlicher Richtung möglich. Ab einer Fahrzeitverlängerung von über einer Stunde lohnt dann dem ACE zufolge das Ausweichen über die alternative Verbindung San Bernardino – Chur – Bellinzona (A 13) und umgekehrt. 

Weiterhin Stauschwerpunkt auf der Brennerautobahn

Die Lage bleibt auf wichtigen Autobahnen in Österreich auch aufgrund von Baustellen weiterhin schwierig. Das gilt etwa für die Brennerautobahn aufgrund der Generalsanierung der Luegbrücke.

Zwar können zur Hauptreisezeit jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung befahren werden. Doch laut ACE haben die vergangenen Wochen gezeigt, dass selbst dann mit »erheblichen Behinderungen« gerechnet werden muss. Der ADAC hält online weitere Informationen parat.

Auch auf dem nicht mehr grundsätzlich gesperrten Reschenpass (B 180) ist weiterhin mit Behinderungen zu rechnen. Die Verkehrsführung erfolgt abschnittsweise ampelgesteuert jeweils auf nur einer Fahrspur. 

Die Verkehrsclubs machen weiterhin auf Abfahrtsverbote für den Transitverkehr aufmerksam, unter anderem entlang der Inntalautobahn A 12 und der Fernpass-Route. Diese gelten dort in der Regel an den Wochenenden und Feiertagen bis Anfang November. Der ADAC hat auch dazu eine Infoseite im Netz.

Wartezeiten an den Grenzen sind weiter möglich

Seit Anfang Mai wurden die Einreisekontrollen an allen deutschen Grenzen verschärft. Allerdings soll der Pendel- und Reiseverkehr laut ADAC möglichst wenig beeinträchtigt werden. Die Kontrollen seien stichprobenartig, nicht alle Fahrzeuge würden angehalten.

Dennoch kann es speziell an den Übergängen von Österreich – Suben (A 3), Walserberg (A 8) und Kiefersfelden (A 93) – zu Wartezeiten kommen.

Die aktuellen Reisezeiten in Echtzeit lassen sich für viele wichtige Transitkorridore des österreichischen Autobahnnetzes in nördlicher und südlicher Richtung auf der Internetseite der Asfinag ansehen.

ASFINAG-Reisezeiten

ADAC-Infoseite zu Abfahrtsperren für den Transitverkehr in Tirol

ADAC-Infos zur Sanierung der Lueg-Brücke auf der Brennerautobahn

ADAC-Infos zur Situation auf der Reschenpass-Route

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