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Foto: Gauverband I/Ingeborg Erb
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Ein Fest der großen Gemeinschaft: 8000 Trachtler beim 135. Gaufest in Traunstein – Mit Fotos und Video

Traunstein – Hoamat, Brauchtum, Tradition – drei Worte, die bei den Trachtlerinnen und Trachtlern hochgehalten werden. Dass Gemeinschaftsgeist und der Zusammenhalt in den Vereinen sie alle zusätzlich zu einer großen »Trachtenfamilie« vereint, demonstrierten sie beim 135. Gaufest von Bayerns größtem Gautrachtenverband, dem Gauverband I. Mehr als 8000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene kamen nach Traunstein, um gemeinsam den Festsonntag zu feiern.


Den Festgottesdienst im schattigen Stadtpark zelebrierte Stadtpfarrer Konrad Roider, die Predigt hielt er gemeinsam mit Peter Bertram, Dekan des evangelisch-lutherischen Dekanatsbezirks Traunstein. Nach dem Evangelium stellten Bertram und Roider fest, dass man ein aktives Leben nicht gegen ein kontemplatives Leben ausspielen sollte, sondern beides müsse sich ergänzen. Es brauche Hand und Kopf, die Arbeit und das Feiern. Es gelte, im Leben immer offen zu sein und die Talente des Einzelnen anzuerkennen. Dennoch dürften auch Momente der Ruhe, Momente für Gott, nicht fehlen, sonst fehle die Kraft, um das Leben zu gestalten.

»Bei uns Trachtlern haben alle Platz«

Gauvorstand Michael Hauser würdigte die Leistung der Trachtler. Sein Grußwort begann er mit großer Anerkennung für die drei ausrichtenden Traunsteiner Vereine, die gemeinsam die Planung des Gaufests in den vergangenen neun Monaten gemeistert haben. Den großen Applaus der Festgemeinde nahm Hauser zum Anlass, direkt die Vertreter der Politik anzusprechen: »Wir sehen hier Frauen und Männer, die mehr tun als ihre Pflicht. 'Das Ehrenamt stärken' hören wir das ganze Jahr, hier erleben wir es.« Besonders betonte er die Bedeutung der Jugendarbeit und die Leistung der Jugendleiter in den Vereinen: »Ihr gebt der Jugend Halt und Wurzeln, begleitet sie beim Erwachsenwerden, vermittelt unsere Werte.« Er schloss seine Ansprache mit den Worten: »Danke für unsere starke Gemeinschaft. Bei uns Trachtlern haben alle Platz – von den Kindern bis zu unseren Leuten im hohen Alter. Liebe Leute, pack' ma weiterhin o – weil's unsere Sache wert ist.«

Begleitet von Prologen ihrer Vortänzerinnen bekamen die drei ausrichtenden Trachtenvereine, der GTEV »D' Gmiadlichn Hochbergler«, der GTEV »Eschenwald« Rettenbach und der GTEV »Trauntal« Traunstein, die als Festgemeinschaft »Gaufest Traunstein 2025« Ausrichter des diesjährigen Gaufests sind, jeweils ein Erinnerungsband überreicht. Gestiftet wurden die Bänder von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, dem ehemaligen Landrat Siegfried Walch und Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer, der Schirmherr des Gaufests ist.

Alle Grußworte hatten eine Gemeinsamkeit: Die schier grenzenlose Anerkennung und der Stolz auf die drei Festvereine und die Stadt Traunstein, die in einer großartigen Gemeinschaftsleistung in neun Monaten ein wunderbares Gaufest organisiert haben. Besondere Freude zeigte Oberbürgermeister Dr. Hümmer, der den Bezug der Bürger zu ihrer Stadt hervorhob. »Trachtler sein, das ist ein unbeschreibliches Lebensgefühl. Wir Trachtler leben anders, unsere Freiheit lassen wir uns von Spinnern und Extremisten nicht nehmen.« Wie sehr die Trachtler das Bild Bayerns prägen, brachte Landtagspräsidentin Ilse Aigner auf den Punkt. Sie lobte die Trachtler als ein Bollwerk in den aktuellen Stürmen. Landrat Andreas Danzer würdigte mit seinen Worten »ein echter Bayer ist nicht aufgesetzt, der ist gewachsen« das starke Miteinander für die Heimat in schönster Form.

Nach dem Gottesdienst und den Ansprachen machten sich die Trachtler auf den Weg zurück zu den Festzelten an der Siegsdorfer Straße. War schon der Kirchenzug mit insgesamt 40 Zügen, angeführt von ebenso vielen Musikkapellen, eine Schau, waren beim Festzug auch noch zahlreiche Festwagen dabei. Das Besondere bei beiden Zügen war, dass sich die Trachtler jeweils aufteilten und auf unterschiedlichen Routen zum Stadtpark und auch wieder zum Festgelände marschierten. Die Musik und Juchezer der Trachtler erfüllten so die Straßen der Innenstadt an diesem besonderen Tag. erb