Bildtext einblenden
Matthias sägt das Negativ für seine Kunststoffform zurecht. (Foto: Janis Klippel)

Ein Ferienerlebnis mit Mehrwert

Freilassing – Selbst ausprobieren, Neues lernen, Berufe mit Zukunft entdecken: Im Technik-trifft-Umwelt-Camp bei Kiefel und der Technischen Hochschule Rosenheim tauchten zwölf Jugendliche eine Woche lang in die Welt der Technik ein. Dabei lernten sie unterschiedliche Berufsbilder sowie duale Studienrichtungen kennen und setzten mit viel Spaß und Praxisbezug selbstständig Projekte um. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, wie Technik helfen kann, unsere Welt nachhaltiger zu gestalten.


Das Technik-trifft-Umwelt-Camp ist eines von mehreren Camp-Formaten zur Berufsorientierung, umgesetzt von der Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern und unterstützt von den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbänden »bayme vbm« als Hauptförderer sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Kann ein technischer Beruf auch nachhaltig sein? Die Camp-Teilnehmenden fanden darauf ihre ganz persönlichen Antworten. Gemeinsam mit Unternehmens- und Hochschulvertretungen konnten sie in die Praxis eintauchen – dabei spielerisch die technischen Ausbildungsberufe und Studiengänge kennenlernen und gleichzeitig ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen bei der Entwicklung von nachhaltigen polymerbasierten Materialien erproben. »Eine unglaubliche Erfahrung. Ich habe nicht nur viel über Kunststoffproduktion gelernt, sondern auch, wie wichtig Nachhaltigkeit in der Industrie ist«, sagt Fiona, 15 Jahre.

Kiefel GmbH und die TH Rosenheim waren bereits zum vierten Mal Gastgeber des Camps. »Für uns ist es eine tolle Gelegenheit, jungen Menschen aus der Region die Vielfalt technischer Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bei Kiefel sowie unsere innovativen Technologien näherzubringen. Wir möchten erste berufliche Perspektiven eröffnen und Begeisterung für Technik und Fortschritt wecken«, erklärt Matt Sieverding, CEO Kiefel GmbH.

Prof. Dr.-Ing. Nicole Strübbe, Prodekanin der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und MINT-Koordinatorin Fachbereich Kunststoffe Technische Hochschule Rosenheim, ergänzt: »Viele junge Menschen wünschen sich einen Beruf, mit dem sie selbst ihre Welt nachhaltiger und zukunftssicherer gestalten können. Wir zeigen ihnen in diesem Camp verschiedene Möglichkeiten auf.«

Die Bildungsinitiative Technik – Zukunft in Bayern wurde vor über 25 Jahren vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft ins Leben gerufen. Mit sieben Camp-Formaten bringt sie Jugendliche mit Unternehmen, Hochschulen und Ausbildungsberufen in Kontakt – immer mit dem Ziel, sie in ihrer Berufsorientierung zu stärken und ihnen praxisnah Perspektiven zu eröffnen.

Das Technik-trifft-Umwelt-Camp legt den Fokus auf nachhaltige Technologien und Umweltbewusstsein im technischen Berufsalltag. Bayme-vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt erklärt: »Mit unseren Camps ermöglichen wir Jugendlichen praxisnahe Berufsorientierung und erste spannende Einblicke in die vielfältigen Möglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie – direkt vor Ort, mit echten Vorbildern. So wecken wir frühzeitig Begeisterung für MINT-Berufe und bringen die jungen Talente mit den Unternehmen vor Ort als mögliche Arbeitgeber von morgen zusammen. Damit leisten die Camps einen wertvollen Beitrag zur Arbeits- und Fachkräftesicherung in der Region.«

Begleitet von einem pädagogischen Team und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm erlebten die Teilnehmenden intensive Tage voller neuer Eindrücke, Herausforderungen und Erfolgserlebnisse. »Unsere Camps fördern nicht nur Technikkompetenz, sondern auch Teamgeist, Selbstständigkeit und Kommunikationsstärke«, sagt Andrea Weber, Projektleitung bei Technik – Zukunft in Bayern. »Und damit alle mitmachen können, ist die Teilnahme kostenfrei.« Am letzten Tag präsentierten die Jugendlichen ihre Ergebnisse vor Vertretern von Unternehmen, Hochschule, Eltern, Presse und Förderern. Sie blicken nun auf ein einmaliges Ferienerlebnis zurück. »Wir haben das Handspritzgussverfahren kennengelernt und damit Einkaufswagen-Chips hergestellt. Das hat viel Spaß gemacht, ein Gefühl für Kunststoff zu bekommen«, sagte Henry (17) zum Abschied. fb