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Diese Aufnahme zeigt die jüdische Familie Holzer aus Traunstein. (Foto: privat)

Die Vertreibung der jüdischen Familie Holzer aus Traunstein beim Obersalzberger Gespräch

Berchtesgaden – Der Historiker Friedbert Mühldorfer stellt beim Obersalzberger Gespräch sein Buch über die Verfolgung und Vertreibung der Familie Holzer aus Traunstein während der Novemberpogrome 1938 vor. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Berchtesgaden und des CJD Berchtesgaden lesen aus dem Werk, das Ensemble Dreiklang umrahmt den Abend musikalisch.


Vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten lebten die Mitglieder der jüdischen Familie Holzer als beliebte und angesehene Bürger in Traunstein. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten im ganzen Reich Synagogen, und in Traunstein beschlossen die Nationalsozialisten, dass ihr Landkreis endlich »judenfrei« werden müsse. Die Familie Holzer wurde vertrieben. Nach Kriegsende wollte sich daran niemand mehr erinnern – es hieß beschönigend, die Familie sei »aus Traunstein abgereist« oder »freiwillig verzogen«.

Heute weiß man in Traunstein um das Geschehen. Die Familie Holzer selbst, die Menschen hinter den Namen, blieben dagegen lange kaum greifbar. Der Historiker Friedbert Mühldorfer hat die wenigen überlieferten Spuren in seinem Buch »Aus Traunstein ›freiwillig verzogen‹: Die Vertreibung der jüdischen Familie Holzer in der Pogromnacht 1938« zusammengetragen. Im Obersalzberger Gespräch präsentiert er sein Buch und möchte den Mitgliedern der Familie Holzer ihre Geschichte zurückgeben. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Berchtesgaden und des CJD Berchtesgaden lesen aus Originaldokumenten. Musikalisch begleitet wird die Lesung vom Ensemble Dreiklang.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Verein Berchtesgaden gegen Rechts – Für Vielfalt und Demokratie am Dienstag, 11. November, um 19 Uhr im AlpenCongress statt. Der Eintritt ist frei.

Es wird um Anmeldung unter anmeldung@obersalzberg.de gebeten.  fb