Seeon.Seebruck. Bei einer Sitzung des Heimat- und Geschichtsvereins Bedaium wurde zunächst die Grabungsstelle westlich der Herzklinik Dr. Janer besichtigt. Vorstand Carl Ostermayer, der selbst aktiv an den Grabungsarbeiten beteiligt ist, gab Erläuterungen zu den bisherigen Funden. Es handelt sich bei der zu untersuchenden Fläche um vier Felder von je 40 Meter Länge und 20 Meter Breite. Als sicher gelte, daß in Ergänzung zum römischen Kastell und Friedhof nun als dritter wichtiger Bereich einer antiken Siedlung eine komplette Badeanlage entdeckt wurde.
Die Raumeinteilung ist an Mauerzügen und Steinsetzungen zu erkennen. Man sieht auch eine typische als Nische ausgebildete Apsis. Gefunden wurden bisher im Grabungsfeld drei Silberdenare, Angelhaken aus Brozen, Netznadeln, die in unveränderter Form auch heute noch verwendet werden, ferner Keramikscherben, Glasstücke und Werkzeugteile. Der bereits im vorigen Jahr freigelegte und inzwischen mit Hilfe des Landkreises under Gemeinde überdachte Gebäuderest, der eine gut erhaltene Hypokaustanlage (Bodenheizung) aufweist, kann nach Ansicht von Experten als Aufwärmeraum gedient haben.
Nach der Besichtigung der Grabungsstelle wurde der Rohbau des Römermuseums in Augenschein genommen. (...)