Traunstein. (In eigener Sache.) Herr Expositus Götz in Seebruck hat es für passend gefunden, durch Schulkinder die Eltern vor dem Abonnement des »Traunsteiner Wochenblatt« zu warnen bezw. abzuhalten, da dasselbe gegen die Geistlichen zu Felde ziehe.
– Uns kann derartige Macherei nur ein mitleidiges Lächeln entlocken, da die Bewohner Seebrucks und Umgebung – Gott sei Dank – geistig normal entwickelt sind und nicht so hirnverbrannt wie der Herr Expositus glaubt und auf solche plumpe Verdächtigung kein Gewicht legen.
Nur möchten wir richtigstellen, daß im »Traunsteiner Wochenblatt« noch nie ein Priester, der seine Tätigkeit seinem hohen Berufe als wirklicher Seelsorger nach dem Vorbilde des Heilands widmet, auch nur im geringsten angegriffen wurde! Wir ehren und achten solche Männer! Wenn sich jedoch manchmal ein solcher Herr anmaßt auch in politischer Beziehung seinen Einfluß auf seine Pfarrangehörigen geltend zu machen und solche für das mit vollem Recht bereits im Volk verhaßte Zentrum zu gewinnen und die volkstümliche Presse in lügenhafter Weise verdächtigt – dann ist es nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht, diese Herren etwas bei Seite zu stellen. »Mein Reich ist nicht von dieser Welt!« sprach der göttliche Heiland – daher auch seine Stellvertreter auf Erden sich nicht mit allzu irdischen Dingen zu befasssen haben.