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Das stand am 6. Juni 1893 in der Zeitung

Was die Militärvorlage den Bauern kostet. Mit den wenigen Mark mehr, die für die Heeresvermehrung auf den Kopf der Bevölkerung fallen würden, ist die Sache nicht abgetan, es kommt auch noch die sogenannte Blutsteuer in Betracht, die schweren Opfer, welche die Dienstzeit dem eingezogenen und seiner Familie auferlegt.


Dieser Tage machte ein Landwirt eine Aufstellung, was einem kleinen Bauern ein Sohn in der Uniform bedeutet: Lohn eines Knechtes 180 M., Kost desselben 210 M., Zugabe zum Lohn 20 M., bar dem Sohne 20 Mark, zusammen 430 Mark. 

Zieht man sogar die Kost nicht in Betracht, weil der Sohn ja in der Kaserne geköstigt wird, so bleiben immer noch 250 bis 300 M. 

Diese Rechnung mag nicht in allen Fällen stimmen, aber sie stimmt in vielen, und es gibt Leute, welchen diese oft vergessene vierte Steuer weit mehr Kopfschmerzen bereitet, als die anderen zusammengenommen.