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Das stand am 12. November 1899 in der Zeitung

12. Nov. Wenn man eine Kleinigkeit überschwemmt werden will, dann braucht man bloß nach Raiten und Schleching zu gehen. Mir scheint, die Achen hat der Alz, weil’s auch mit A anfängt – das Ach weh heißen soll – den krummen Weg vorgeschrieben; denn wenn von Schleching bis Marquartstein nicht drei bis vier Durchstiche gemacht und die nötigen Talsperren in den Bergen von Kössen angelegt werden, dann ist uns Raitenern nicht zu helfen. Heute, wo doch alles nach Staatshilfe ruft, wo sind denn wir?


Wir wollen doch nur den Schutz beanspruchen, den die Natur vorschreibt. Wenn die zwei Talsperren von Kössen bis Schleching gemacht sind, dann ist die Wildheit der Achen gebrochen und die Gefälle können zu anderen Zwecken sogar sehr nutzbar gemacht werden.

Die 200 000 Mark, die dabei ausgegeben werden, sind als Wasserkraft für Bahn und Beleuchtung zu verwerten. Man soll nur dort, wo zu viel Gefälle ist, dasselbe nutzbar machen und dort, wo die Anstauung zu viel ist, dieselbe einfach ablösen. Man findet überall das gleiche Übel, im Flachland wie in den Bergen.

Daß die Staatshilfe überall eingreifen soll, ist außer Zweifel; denn das Überschwemmungsgesetz reicht nach heutigen Begriffen unmöglich aus. Darum möchten wir Bergler ja auch von den bestehenden Übeln befreit werden; denn die Achen ist genau so ein Übel, ohne die nötigen Maßregeln, wie die Alz.