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Das stand am 11. Oktober 1926 im Wochenblatt

Freilassing. Die Reichenhaller und Freilassinger Presse ist entzückt darüber, daß der wittelsbacherische Reklameprinz für verlorengegangene Monarchien, genannt »Kgl. Hoheit Prinz Alfons von Bayern« geruht haben, verschiedenen Leuten die nach ihn benannte Erinnerungsmedaille (an was?) höchst dero persönlich anzuhängen.

Unser rühriger Prinz, der überall ist, wo es noch Dumme gibt, die verstaubte Romanfiguren aus längst verschwommener Zeit anhimmeln, hatte sich damit wieder ein paar kernige Monarchisten aus dem Volke, auf das man einst gepfiffen hatte, herausgeholt. Und da wundert man sich, wenn die Blätter außerhalb Bayerns von monarchistischer Verblödung in Bayern schreiben.

Uns wundert schon gar nichts mehr. Erfreulich ist nur das eine, daß die Freilassinger bei dem großen Tam-Tam-Besuch Seiner königlichen, auf Kosten der Republik lebenden Hoheit einen gesunden Sinn gezeigt hat und für den militärischen Ramsch nicht zu haben war. Die Märchen von goldenen Prinzen bleiben eben Märchen.