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Das passierte am 9. Oktober 1920

Es sei hier ein kleines Geschichtchen erzählt, das bis jetzt wohl noch nicht leicht vorgekommen sein dürfte (...) In der schönen Sommerszeit heurigen Jahres zu einer Zeit, da in den Höhlen die jungen Füchslein lagen, sozialisierte eine alte Fuchsmutter aus Nahrungsmittelsorgen einen Hühnerstall und nahm sich auf gut Recht dieser Weltanschauung einige der Insassen mit – aber, o Unglück, die geographische Unkennntnis führte den Fuchs direkt in den Hühnerstall seines eigenen Jagdherrn.

Beim zweiten Versuche, abermals Hühner zu holen, ereilte den Fuchs das Schicksal. Er ging in die Falle und mußte seinen frevelhaften Lebenswandel mit dem Tode büßen. Zu Hause aber in der Fuchsenhöhle warteten die hilflosen Jungen (fünf an der Zahl), geplagt durch Hunger, ungeduldig auf die Rückkehr ihrer Ernährerin; – doch vergebens. Geängstigt und zähneklappernd schrien sie nun um Hilfe. Herr Jagdpächter von Taching, gerührt von der Not der Kleinen und weil d’Fuchspelz gar so teuer sind, nahm sich ihrer an und zog sie auf.

Täglich dreimal (...) erschien er am Bau, stellte einen Milli-Weidling voll Milch und rohes Fleisch hin und die kleinen Schutzbefohlenen krochen dann regelmäßig heraus und verzehrten mit großem Appetit die Gaben. So ging es fort, bis die Kleinen groß wurden und sich selbst ernähren konnten.