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Foto: Archiv Traunsteiner Tagblatt

Das passierte am 29. Juli 1956: Hagelschlag und Wirbelwind verwüsten weite Landstriche

Ein Unwetter, wie es es seit wenigstens 10 Jahren nicht mehr in dieser Gegend niederging, brachte (...) gegen 18 Uhr mit Hagelschlag und Wirbelwinden, die bis zum 140 km/h erreichten, größte Schäden. Der Schwerpunkt des Unwetters lag im Gebiet Kraimoos – Erlstätt – Mühlen. Im Süden begrenzte die Autobahn das Unwettergebiet, im Norden hat es z.B. in Kammer kaum noch gehagelt, aber das Wasser ging in Sturzbächen nieder. In östlicher Richtung wurde vor allem das Gebiet bis Lauter heimgesucht.

Bereits nach 17 Uhr war in Traunstein ein heraufziehendes Gewitter zu sehen; es dauerte noch etwa eine halbe Stunde, bis es mit elementarer Gewalt zur Entladung kam. Draußen am Chiemsee hatte der Sonntag mit seiner drückenden Hitze einen Rekordbadebesuch zu verzeichnen. Durch rechtzeitige Sturmwarnung dürfte es allen Kähnen und Segelbooten noch möglich gewesen sein, das Ufer zu erreichen, ehe das Unwetter losbrach.

Gleichzeitig mit dem einsetzenden Hagelschlag kam auch der Wirbelsturm, der in bisher noch nicht erkanntem Ausmaß die Bäume erfaßte und samt Wurzel heraushob oder die Stämme einfach abdrehte. (...) Die abgestürzten Bäume und vor allem die abgerissenen Fernmeldeleitungen blickierten den Verkehr auf der Straße zwischen Kraimoos und dem Erlstätter Berg. (...)

Große Schäden sind vor allem in Erlstätt eingetreten, wo kaum ein Haus steht, das nicht beschädigt ist. Kirche und Schulhaus wurden ebenso davon betroffen. (...) Auch die Traunauen zwischen Siegsdorf und Traunstein boten ein wüstes Bild der Zerstörung, die der Sturm angerichtet hatte. (...)