Deine neue Zahnlücke sieht sooo witzig aus! Ein Foto davon kann man doch gleich mal posten. Oder etwa nicht? Wenn es um Kinderbilder im Internet geht, prallen unterschiedliche Meinungen aufeinander.
Manche Eltern zeigen stolz Sohn oder Tochter auf Plattformen wie Instagram, Tiktok oder Facebook. Einige Leute verdienen sogar Geld damit, als Influencer ihr Familienleben online darzustellen. Krankenhäuser bieten an, auf ihrer Webseite ein süßes Foto vom neuen Baby zu veröffentlichen.
Schummeln bei Tiktok und Insta
Fachleute für den Schutz von Kindern und Jugendliche finden das häufig nicht gut. Sie warnen davor, Kinderbilder ins Netz zu stellen. Das gilt auch dafür, dass du und deine Freunde selbst etwas postet. Man darf Seiten wie Tiktok oder Instagram zwar erst ab 13 nutzen, aber viele schummeln und sind früher dabei.
Das Problem: Steht mal was im Internet, können es alle sehen und sogar benutzen und verändern. Was dann mit Bildern und Videos passiert, lässt sich nicht mehr kontrollieren. Hinzu kommt, dass auch Leute mit kriminellen Absichten online unterwegs sind. Die schnappen sich Bilder für ihre Zwecke.
Wie peinlich!
Eine deutsche Kinderschutzorganisation erinnert Eltern deshalb daran, dass Kinder ein Recht auf Privatleben haben: »Oft finden Kinder auch peinlich, was wir Erwachsenen süß finden.« Das könnte für das Foto der Zahnlücke gelten oder den ungeschickten Plumps beim Versuch, ein Rad zu schlagen.
Der Experte Daniel Illy meint auch, man sollte sehr vorsichtig sein. Er hat einen Tipp, der dir und deinen Eltern bei der Entscheidung helfen könnte. Man sollte vor dem Posten überlegen: »Wem hätte ich dieses Fotoalbum vorgelegt?« Dann spürt man schnell, ob man die Bilder doch lieber für sich behalten möchte.
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