Bischofswiesen – Der Bischofswieser Sepp Huber hat schon 14 alte Bobs restauriert. Seit dem 1. April arbeitete der Bob-Experte wieder an einem alten Sportgerät, einem Podar-Bob aus den 60er-Jahren.
Der Bob, den Sepp Huber in akribischer Feinarbeit aufgerüstet hat, stammt wahrscheinlich aus den 60er-Jahren, nachdem die italienische Firma Podar in den 50er-Jahren in den Bobbau eingestiegen war. Anfang der 50er-Jahre war es der Italiener Evaldo d'Andrea aus Cortina d'Ampezzo, der einen solchen Bob mit einer Kugellagerachse und einer Steuerhaube baute. Sergio Siorpaes gebührt das Verdienst, den ersten Gelenk-Bob gebaut zu haben. Dieser Bob gliederte das Chassis in zwei quer getrennte Teile, wodurch es aufgrund einer Verbindung zwischen beiden Teilen möglich war, mit allen vier Kufen Kontakt mit dem Eis zu halten.
Diese Podar-Bobs läuteten die Moderne im Bobsport ein und wurden danach ständig verbessert. Sepp Huber zerlegte den alten Bob zunächst in 55 Einzelteile mit ungezählten Schrauben und Muttern. Jedes Gewinde von M 6 bis M 54 musste im Detail geprüft werden, weil der Bob auch gefahren wird und sicher sein muss. Nach dem Zerlegen und Säubern wurde der Bob zunächst sandgestrahlt. Lackierermeister Franz Grassl, der selbst Bobfahrer war und Weltmeister Rudi Lochner unterstützt hatte, lackierte den Bob. Christian Wechslinger