Karl Hein steht in den Katakomben der Münchner Fußball- Arena und ist hin- und hergerissen. »Vier Tore zu kassieren, ist viel für einen Torwart«, stöhnt der 23-Jährige nach dem 0:4 mit dem SV Werder Bremen gegen Bundesliga-Tabellenführer FC Bayern München.
Aber ohne ihn wäre es noch schlimmer gekommen. Denn der Nationaltorwart Estlands hielt bei seinem Bundesliga-Debüt sehr gut - auch wenn er am Ende vier Treffer hinnehmen musste.
Komplimente für den Debütanten
Als »top« bewertete jedenfalls Werder-Geschäftsführer Clemens Fritz die Debüt-Leistung Heins: »Riesenkompliment an ihn. Es gibt wirklich einfachere erste Bundesligaspiele als hier in München.« Auch Kapitän Marco Friedl lobte den besten Bremer Akteur: »Karl hält drei, vier, fünf Bälle überragend.«
Selbst der zweifache Bayern-Torschütze Harry Kane scheiterte zweimal an ihm. »Es war eine Ehre, mein Debüt für Werder Bremen gegeben zu haben. Ich hätte uns aber ein anderes Ergebnis gewünscht«, kommentierte der 1,93 Meter große Schlussmann. Hein bestach mehrfach in Eins-gegen-eins-Situationen. Vor der Pause klärte er sogar einmal mutig weit vor seinem Strafraum mit dem Kopf.
Hein kam in der Allianz Arena zum Einsatz, weil Bremens neue Nummer eins, Mio Backhaus, mit einer Schulterverletzung ausfiel. Und der vom FC Arsenal ausgeliehene Este konnte sich auf jeden Fall empfehlen.
Ansprüche auf weitere Einsätze meldete Hein in München nicht an. »Ich bin hier, um meinen Job zu erledigen«, sagte er zu seiner Rolle, ob im Tor oder als Ersatzmann. Natürlich wolle er sich dem Konkurrenzkampf stellen. »Aber ich wünsche niemandem eine Verletzung«, sagte er in Bezug auf seinen Torwart-Kollegen Backhaus, dem er vielmehr eine schnelle Genesung wünschte.
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