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Sie durften nach hartem Kampf den Aufstieg in die A-Klasse bejubeln: die Spieler und Betreuer des SV Surberg mit (hinten von links): Co-Trainer Max Berger, Valentin Enzinger, Benedikt Rieder, Thomas Zenz, Leo Dorfleitner, Markus Lamminger, Stefan Huber, Florian Öttl, Tobias Berger, Markus Herbst sowie (Mitte von links): Michael Poling, Jochen Schmid, Jonathan Scanlon, Andreas Zenz, Philip Geißelbrecht, Bruno Gneuß, Trainer Philipp Erdmann, Tobias Weiß, Florian Steiner und (kniend von links): Christoph Bothe,Kapitän Christoph Schallinger. (Foto: Donhauser)

Surberger Aufstiegsjubel nach dramatischem Finale in Palling

Zwei Jahre nach dem Abstieg in die B-Klasse hat der SV Surberg wieder die Rückkehr in die Fußball-A-Klasse geschafft. Erst knapp drei Stunden nach Spielbeginn – wobei vor 650 Fans in Palling fast die Dunkelheit hereingebrochen wäre – bezwang der SVS den TSV Taufkirchen nach insgesamt 18 Elfmetern mit 9:8. Andreas Zenz versetzte mit dem entscheidenden Treffer die Roten aus Surberg in Jubelstimmung. Nach regulärer Spielzeit und der Verlängerung hatte es jeweils 1:1 geheißen.


Enttäuschung herrschte hingegen beim TSV Taufkirchen, der beinahe den sofortigen Wiederaufstieg geschafft hätte. Die Partie lebte von der Spannung, die spielerischen Aspekte waren bei dem Finale der beiden B-Klassisten selten zu sehen, aber auch nicht so zu erwarten. Beide Mannschaften gaben nach ihren Möglichkeiten das Beste.

Surberg hatte einen Blitzstart, in der regulären Spielzeit war Taufkirchen aber das bessere Team. In der Verlängerung hatten die Surberger wieder mehr Körner, doch letztlich musste das Elfmeterschießen entscheiden.

Der erste Spielzug führte zum 1:0 für die Elf von Philipp Erdmann. Jonathan Scanlon setzte sich am rechten Flügel durch und spielte scharf in die Mitte. Der Taufkirchner Klärungsversuch scheiterte. Nachdem mehrfach der Ball weggeschlagen worden war, war es Valentin Enzinger, der Christoph Bothe anschoss, von dem der Ball ins Tor prallte (3.).

Der Außenseiter lag also frühzeitig in Führung. Trainer Erdmann musste auf Mittelfeldakteur Toni Hesselbarth verzichten, der sich am Samstag gegen Engelsberg einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen hatte. Für ihn wollten seine Mitspieler kämpfen und den Aufstieg schaffen – und hatten auch gleich die nächste Möglichkeit. Bruno Gneuß zog von der Strafraumgrenze ab, das Leder strich knapp am rechten Pfosten vorbei (11.). Die Mannschaft von TSV-Trainer Stefan Gulden steckte aber den Rückstand schnell weg und kam zur Ausgleichschance. Nach einem Einwurf von Manuel Wiedemann stand Stefan Hochreiter mit dem Rücken zum Tor, lenkte den Ball knapp über den Querbalken ab. Taufkirchen war optisch überlegen, hatte viele Ecken und spielte den Ball häufig in die Spitze auf Hochreiter, aber auch teilweise zu ungenau.

Lange Zeit passierte wenig, dann folgten vor dem Wechsel zwei Taufkirchner Großchancen. Christian Huber bediente Matthias Bernhart, der Schlussmann Benedikt Rieder zu einer Glanztat zwang. Der lenkte das Leder mit einem Reflex über den Balken. Die folgende Ecke von Hochreiter köpfte Bernhart an den Pfosten – Glück für Surberg.

Nach der Pause war der TSV weiter überlegen. Nach einem Fehler im Spielaufbau prallte der Ball ideal in den Lauf von Hochreiter, der alleine auf Rieder zulief und ihn mit einem Flachschuss ins linke Eck überwand (56.). »In dieser Phase hätten wir nachlegen müssen«, analysierte Coach Stefan Gulden das Spiel. In der Schlussminute wäre seine Elf aber fast in einen Konter gelaufen, Markus Lammingers Flachschuss war aber sichere Beute von Schlussmann Patrick Berndlmaier.

In der Verlängerung wurde mit Haken und Ösen gekämpft, beide Teams waren müde, fanden aber doch noch die Kräfte für den einen oder anderen Angriff. Und fast wäre dem SV Surberg der entscheidende Treffer gelungen. Nach einem Gestochere im Strafraum kam Philipp Geißelbrecht an den Ball, schoss aber aus acht Metern über den Balken (112.). Auf der Gegenseite prüfte Bernhart nochmals Rieder mit einem Flachschuss, bevor es in das Elfmeterschießen ging.

Die Spannung war nicht mehr zu überbieten, die Fans umringten das Tor, auf das geschossen wurde. Die ersten vier Schützen beider Teams gaben sich keine Blöße – es stand 5:5. Dann schoss Taufkirchens Martin Lanzinger drüber, Surberg hätte nun den Sack zumachen können. Doch Markus Lamminger scheiterte an Berndlmaier. Nun ging es im abwechselnden Schießen weiter. Als es 8:8 stand, scheiterte Simon Wimösterer an Rieder – nun hatte Surberg den zweiten Matchball. Dieses Mal nutzte Andreas Zenz die Chance und sorgte in Palling für rot-weißen Jubel.

Trotz der Freude blieb Trainer Philipp Erdmann nüchtern: »Das Spiel war spannend, aber wir waren nicht auf dem Platz und hatten heute nicht viel zu melden.« Er sah das glückliche 1:0 und auch das leichte Übergewicht in der Verlängerung. »Aber das ist mir heute wurscht, denn wir haben es geschafft!«.

Bitter enttäuscht war sein Gegenüber Stefan Gulden: »Im Laufe des Spieles haben wir den Zugriff verloren. Beim Elfmeterschießen waren wir schon tot, ich dachte aber, es würde nochmals kippen.« Der Ex-Altenmarkter Gulden bleibt zudem ein weiteres Jahr auf der Kommandobrücke. »Wir greifen wieder an, es ist ja eine junge Mannschaft«, gibt er sich kämpferisch. td