Jeff Strasser
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Jeff Strasser ist seit August 2025 Nationaltrainer von Luxemburg. (Archivbild) Foto: Uwe Anspach/DPA

Luxemburg-Coach Strasser will das »Undenkbare« schaffen

Berlin (dpa) - Luxemburg fühlt sich nicht mehr als Fußball-Zwerg. Nationaltrainer und Ex-Bundesligaprofi Strasser spricht über die Chance auf eine Turnierteilnahme. Das DFB-Duell ist für ihn kein »Klassentreffen«.


Luxemburgs Nationaltrainer Jeff Strasser sieht bei seiner Mannschaft eine Entwicklung vom Fußball-Zwerg zum Kandidaten für ein großes Turnier. »Wenn mal eines Tages alles zusammenpasst, dann ist das Undenkbare vielleicht denkbar. Wir sollten ambitioniert sein und demütig«, sagte der 51-Jährige vor dem WM-Qualifikationsspiel am Freitag gegen Deutschland in Sinsheim der Funke-Medien-Gruppe. 

Luxemburg ist in der Gruppe A allerdings mit zwei Niederlagen in die WM-Qualifikation gestartet und liegt hinter der Slowakei (6 Punkte), Nordirland und Deutschland (je 3) ohne Zähler auf dem letzten Platz. Nur der Gruppensieger qualifiziert sich direkt für die WM-Endrunde 2026. Der Zweite bestreitet die Playoffs im März. 

Neue Form der Nachwuchsarbeit

Der Optimismus des früheren Spielers des 1. FC Kaiserslautern und von Borussia Mönchengladbach, der das Amt des Nationaltrainers im vergangenen August übernommen hat, begründet sich auf einer Entwicklung der Nachwuchsarbeit, die vor 15 Jahren im Kleinstaat mit seinen mittlerweile knapp 680.000 Einwohnern begonnen hat. 

»Stellen Sie sich unseren Verband wie ein großes Nachwuchsleistungszentrum in der Bundesliga vor. Wir bilden die Talente zentral und zusammen aus und geben sie nur an den Wochenenden zu ihren Clubs«, sagte Strasser, der seinen Trainerschein gemeinsam mit Bundestrainer Julian Nagelsmann gemacht hat. Und wenn das Niveau der Spieler steige, dann auch das des Nationalteams, so die Kalkulation. 

Unentschieden als Mutmacher

So hat die Nationalmannschaft im abgelaufenen Jahr mit Unentschieden gegen Weißrussland, Irland, Belgien und Nordirland zumindest aufhorchen lassen. Zudem gab es einen 1:0-Sieg gegen Schweden. 

Trotz der nicht optimalen Ausgangssituation mit zwei Heimniederlagen zum Start gegen Nordirland (1:3) und die Slowakei (0:1) will Strasser bei seiner Rückkehr nach Deutschland mit seinem Team eine anständige Visitenkarte abgeben: »Ich komme ja nicht zum Klassentreffen, sondern wir wollen ein gutes Spiel machen.«

© dpa-infocom, dpa:251007-930-131305/1