Weniger Gäste, mehr Straftaten und mehr Wasser - so lässt sich die erste Hälfte des Oktoberfests zusammenfassen. Wirte, Schaustellerinnen und Sicherheitsbehörden zeigten sich alles in allem aber zufrieden mit der ersten Halbzeit der 190. Wiesn.
Nach Schätzungen der Festleitung kamen bis Sonntag 3,5 Millionen Gäste auf die Münchner Theresienwiese. Vergangenes Jahr waren es 3,6 Millionen Menschen.
Die Polizei berichtete, dass die Straftaten nach einer überaus friedlichen Vorjahreswiesn zwar mehr geworden seien, die Zahl aber immer noch unter denen der Vorjahre liege. In diesem Jahr waren es bislang 414 Anzeigen - 2024 wurden 317 Straftaten registriert, 2023 waren es 479. Die Anzahl der Sexualdelikte bewege sich mit 33 Anzeigen bislang auf dem Niveau der Vorjahre. Der Großteil davon: Sexuelle Belästigung oder das heimliche Fotografieren unter den Rock, das sogenannte Upskirting.
Fahrten mit E-Scooter oft ein Problem
Ein deutlicher Anstieg findet sich bei den Trunkenheitsfahrten. Waren es vergangenes Jahr noch 164 Delikte, sind es in diesem Jahr bislang 285. Davon entfallen ganze 172 auf E-Scooter - ein Anstieg um 145,7 Prozent.
Während der Bierabsatz »wetterbedingt leicht unter dem Vorjahresniveau« liegt, tranken die Leute deutlich mehr Wasser, Spezi und Co. Um ganze zehn Prozent ist der Verbrauch von alkoholfreien Getränken gestiegen. Das dürfte auch an dem heißen ersten Wochenende gelegen haben mit Rekordtemperaturen von über 30 Grad - in einigen Betrieben ist das Wasser den Angaben zufolge sogar ausgegangen.
Seitdem ist das Wetter eher wechselhaft - was sich auch an den Fundsachen beobachten lässt: Dieses Jahr wurden 42 Schirme verloren - ein Plus von 180 Prozent. Die kuriosesten Stücke im Fundbüro bislang: Eine Krücke, ein Möbelhausgutschein über 299 Euro und zwei linke Trachtenschuhe.
© dpa-infocom, dpa:250928-930-95397/1