Im Prozess gegen die mutmaßliche Linksextremistin Hanna S. hat ihre Verteidigung Freispruch beantragt. Zudem solle die 30-Jährige für die Zeit in Untersuchungshaft entschädigt werden, hieß es.
Die Bundesanwaltschaft hatte zuvor neun Jahre Haft für die junge Frau gefordert. Die beiden Vertreterinnen des Generalbundesanwaltes sehen die Vorwürfe des versuchen Mordes, der gefährlichen Körperverletzung und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung als erwiesen an. Das Urteil wird für den 26. September erwartet.
Hanna S. soll im Februar 2023 gemeinsam mit weiteren mutmaßlichen Linksextremisten in Budapest Menschen brutal zusammengeschlagen haben, die sie dem rechtsextremen Spektrum zuordneten. Darum steht sie seit Februar dieses Jahres in München vor Gericht.
In Budapest kamen zu dem Zeitpunkt zum sogenannten »Tag der Ehre« Rechtsextremisten aus ganz Europa zusammen, um des Ausbruchsversuchs der deutschen Wehrmacht, der Waffen-SS und ihrer ungarischen Kollaborateure aus der von der Roten Armee belagerten Stadt zu gedenken. Ein »Neonazi-Schaulaufen«, hatte der Verteidiger Yunus Ziyal das Event zum Beginn des Prozesses genannt. »Es handelt sich um das derzeit größte Massenevent der extremen Rechten.«
© dpa-infocom, dpa:250915-930-40993/1