Es geht um Titel, Pokale und den Ruf, von allen der oder die Schönste zu sein. Vor mehr als 80 Zuschauern fand die Jahresschau heuer zum fünften Mal im Saal des Wirtshauses Feldwies in Übersee statt. Standesgemäß umrahmt wurde die Veranstaltung von den Inntaler Jagdhornbläsern.
Warum eine Zuchtschau? Will man mit seinem Lang-, Kurz- oder Rauhhaardackel in die Zucht gehen, sind Qualitätsstandards nötig, die in der Zuchtschau mit den Wertungsnoten »vorzüglich« oder »sehr gut« vergeben werden. Andere Hundebesitzer reizt der Kampfgeist, das Zusammenkommen mit Gleichgesinnten oder die Aussicht, den amtlich bestätigten, schönsten Dackel daheim zu haben.
Schon beim Eintreffen der Teilnehmer liegt Spannung in der Luft. Die frisch herausgeputzten Vierbeiner begrüßen sich – je nach Temperament – mit einem freundlichen Schwanzwedeln, lautem Bellen oder auch mit einem warnenden Knurren. Etliche Herrchen und Frauchen können nur mühsam ihre Nervosität verbergen.
Für den Dackel-Olymp sind insgesamt elf Kurzhaar-, acht Rauhhaar-, und ein Langhaardackel aus dem gesamten Zuständigkeitsbereich angemeldet worden. Ehe die Tiere von der erfahrenen Zuchtrichterin Iris Steigmüller bewertet werden, müssen sie auf dem Prüfungstisch eine gründliche Gesundheitsprüfung über sich ergehen lassen. Größe, Zähne, Fell, Rute, Hoden und Rückenlinie werden genauestens begutachtet.
Die Vorschriften sind streng und so scheitern bereits zwei Tiere an der Tischkontrolle wegen ihres Gebisses. Einem Dackel fehlen vier Zähne und einem anderen nur ein einziger Schneidezahn. Beide werden disqualifiziert.
Anschließend geht´s mit Herrchen oder Frauchen einzeln »in den Ring«. Verlangt wird, an kurzer Leine in möglichst perfekter Körperhaltung und mit einem »ordentlichen Traben« ein paar Runden im Viereck zu laufen. Ablenkungen, wie vor Übermut zu springen oder sich etwa spontan hinzulegen, werden zwar nicht so gern gesehen, sind aber für die Bewertung unerheblich. Es kommt lediglich auf die Anatomie, die Schönheit und vor allem auf einen schmucken Rücken an. Bravourös und konzentriert meisterten die zumeist noch sehr jungen Hunde den »Laufsteg«.
Insgesamt kamen 16 der angemeldeten 20 Hunde mit der Bestnote »vorzüglich« in die Endausscheidung. Noch einmal mussten sich dabei die Vierbeiner, getrennt nach den drei Haarsorten von ihrer besten Seite zeigen – eine Nervenprobe für Mensch und Tier.
Erstmals hatten heuer Züchter in der Pause die Gelegenheit, sich mit ihren Dackeln kurz vorzustellen. Vier Züchter machten davon Gebrauch. Am Ende der fast vierstündigen Schau standen die Tagessieger fest. Schönster Rauhhaardackel wurde »Lenzi von der Reiteralm« mit Besitzer Josef Poller aus Laufen, bei den Kurzhaardackeln siegte »Baron vom Römerschatz« von Thomas Bleier aus Haag und bei den Langhaardackeln »Jacqueline Iggy Arbuckle« von Besitzerin Zuzana Gabrhelova aus Unterdietfurt.
bvd