Der erste Autofahrer ließ nicht lange auf sich warten. Kelle raus, Fahrer auf den Parkplatz einweisen, Fragenkatalog und Zitronensaft bereit, … Die Aufregung war groß, vor allem weil dieser Autofahrer gleich 42km/h bei erlaubten 30 km/h fuhr. Nachdem ihm durch die Jungs und Mädels der Kombiklasse mitgeteilt wurde, dass er mit seiner Fahrweise vor allem Kinder auf dem Schulweg gefährdet und sich das nächste Mal an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten sollte, musste er als Strafe noch ein Stamperl Zitronensaft trinken. „Das ist aber eine tolle Aktion und wesentlich einprägsamer als ein Strafzettel“, stellte er mit von Zitrone verzogenem Gesicht fest. Zwei Kinder füllten noch die Messliste für Geschwindigkeitsmessung mit Laserhandmessgerät aus, damit auch alles seine Ordnung hat. „Geschafft, das war super – hoffentlich kommt bald der nächste Pkw“, hörte man von den Kombikids.
Auch die nächsten Fahrer fuhren zu schnell und kamen in den Genuss eines Zitronensaftes.
„Achtung!! Wir lasern – 24 km/h – endlich mal eine vorbildliche Autofahrerin!“ Also Kelle raus und anhalten. Die Frau wirkte etwas erschrocken. „Habe ich was falsch gemacht?“, lautete ihre erste Frage. Sie freute sich aber sehr, als sie zur Belohnung für ihre vorbildliche Fahrweie, eine Schokolade bekam.
Wir haben an diesem super spannenden Vormittag zwölf Pkw herausgeholt, zehn davon mit Zitronensaft gerügt, die anderen beiden mit Schokolade belohnt. Alle Autofahrer waren einsichtig und empfanden die Belehrung durch Kinder wirkungsvoller als eine herkömmliche Radarkontrolle durch die Polizei. „Das könnten wir öfter machen“, „Es war der schönste Tag meines Lebens“, „So sollte jeder Schultag sein“ waren nur einige Aussagen, welche man zurück im Klassenzimmer hörte.
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