Die Helfer nehmen das Angebot des BLSV an: An diesem Wochenende gehen die Türen im Sportcamp für die Flüchtlinge auf. Leiter Thorsten Lindner rechnet damit, dass am heutigen Samstag acht Kleinbusse mit behinderten Menschen aus der Ukraine eintreffen. Die voraussichtlich rund 40 Personen seien Teil einer Aktion des von Wintersportlegenden neu gegründeten Vereins »Athletes for Ukraine«. Lindner ging davon aus, dass die behinderten Menschen wohl zwei Tage im Sportcamp bleiben, ehe die Fahrt dann nach München weitergeht.
Der BLSV hatte Anfang der Woche angekündigt, zu helfen und Einrichtungen, die er unterhält, für die Flüchtlinge aus der Ukraine zu öffnen. Unter anderem unterbreitet er auch das Angebot, die freien Plätze im Sportcamp in Inzell zur Verfügung zu stellen.
Zunächst stellte der BLSV dann eigenen Angaben zufolge fest, dass in der Gemeinde im Chiemgau kein Bedarf zur Unterbringung besteht. Der Bayerische Landes-Sportverband habe die Auskunft erhalten, dass in Inzell Flüchtlinge in einem Hotel aufgenommen worden seien, das ein Ukrainer betreibt. Dann aber sei doch eine Anfrage in den Reihen des BLSV eingegangen – und so sei dann die Zusammenarbeit mit »Athletes for Ukraine« zustande gekommen. Das Sportcamp Inzell bietet ein umfang- und abwechslungsreiches Sport- und Freizeitangebot. Vereine sind genauso willkommen wie etwa Schulen, pädagogisch geschultes Personal steht auf Abruf bereit. Das Sportcamp besteht bereits seit über 50 Jahren. Plätze, die nicht belegt sind, stellt der BLSV nun für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. In diesen Tagen ist viel Platz, denn das Bettenkontingent ist laut BLSV-Geschäftsführer Kern nur zu einem kleinen Teil – etwa zu 20 Prozent – ausgelastet. Der Hotelbetrieb sei jedoch ein Tagesgeschäft. Und so könne sich alles schnell ändern. Ab Ostern sei das Sportcamp »fast zu 100 Prozent« genutzt.
pü