Bildtext einblenden
Die ersten Mountainbiker mit Markus Wössner trafen hoch motiviert in Grassau ein. Vier der sieben Berggipfel hatten sie bereits erstürmt und die Kampenwand sogar zweimal. Unser Bild zeigt (von links) Markus Wössner, Andreas Frank, Rupert Strohmaier, Martin Böswald und rechts in den rot-schwarzen »Radeln-und-Helfen«-Vereinsfarben die Unterstützer und Vereinsfahrer Harald Bauer, Angelika Schramml und Thomas Dorfhuber. Leider nicht im Bild, da viel zu schnell und zur Zeit der Aufnahme dieses Bildes vermutlich schon am Hochfelln: der Vorsitzende und Bezwinger der »Seven Peaks« an einem Tag, Gerhard Dashuber. (Foto: Eder)

Sieben Gipfel für Kinder in Nepal erstürmt – Aktion »Seven Peaks« brachte bereits mehr als 7000 Euro zusammen

Grassau – Eine gewaltige Leistung erbrachten einige Mountainbiker bei ihrer Benefiz-Fahrt »Seven Peaks«. Markus Wössner hatte dazu Mountainbiker aufgerufen, sich für sein Kinderprojekt in Nepal sportlich ins Zeug zu legen und sieben Chiemgauer Gipfel und 7000 Höhenmeter mit ihren Rädern zu erstürmen – um 7000 Euro Spenden zu erzielen. In Grassau berichteten die Sportler über ihre Projekte, die vom Verein »Radeln und Helfen« mit Sitz in Garching an der Alz unterstützt werden.


Völlig verschwitzt, aber glücklich, trafen die Mountainbiker in Grassau ein. »Wir haben gerade zum zweiten Mal die Kampenwand erradelt«, ruft Markus Wössner. Die Anstrengung ist ihm nicht anzusehen, der durchtrainierte Bergradler freut sich, dass alles gut gegangen und niemand gestürzt ist. Bei über 30 Grad scheint für »normale« Biker jeder Kilometer eine Qual, nicht so für diese Sportler.

Vielleicht verlieh ihnen auch die Spendenaktion und das Bewusstsein, für jeden gefahrenen Kilometer Geld für Kinder zu sammeln, den nötigen Rückenwind. Gestartet wurde bereits um 4 Uhr in Bernau und nach neun Stunden wurde in Grassau pausiert. Die Gemeinde stellte Räume zur Verfügung und Gaby Braun vom kommunalen Kulturbüro organisierte einen Empfang der Sportler. Nach dem Halt in Grassau ging es noch auf die Hochplatte, wo die Radler den ersten Tag mit rund 4300 absolvierten Höhenmetern beendeten. Am zweiten Tag füllten sie dann den Rest der zu 7000 fehlenden Höhenmeter auf – bei einer Strecke von insgesamt 150 Kilometern quer durch die Bergflanke der Chiemgauer Hausberge von Nussdorf am Inn bis Bergen.

Wie Wössner erzählte, sollen primär Spenden für das Schulprojekt in Nepal gesammelt werden. Die Bayali School in Kristi liegt ihm besonders am Herzen, denn er hat sie vor 20 Jahren in einer sehr armen Region Nepals gegründet. Auslöser war damals, dass seine Schwester und sein Schwager bei einem Flugzeugabsturz in Nepal ums Leben kamen. Seine Schwester, Lehrerin in der Region, hatte sich immer für die Kinder eingesetzt. »Heute schaut sie von oben runter und ist sicherlich stolz«, sagt Wössner.

Die Mountainbiker spenden ihr Startgeld und suchen sich Sponsoren, die ebenfalls spenden, entweder einen festen Betrag oder ein »Kilometergeld«. Somit füllt jeder gefahrene Kilometer den Spendentopf. Sie erreichten alle sieben Gipfel, Heuberg, Hochries, Laubenstein, Kampenwand, Hochplatte, Hochgern und Hochfelln. So manchen Gipfel erklommen sie gleich zweimal, um möglichst viele Spenden zu generieren.

Dem Verein »Radeln und Helfen« gelang es zudem, Charity Partner zu gewinnen. Diese sorgten in Grassau für die gesunde Verpflegung, stellten ihre Produkte vor und spendeten vom Verkauf wiederum einen Anteil. Begeistert ist Markus Wössner auch, dass über die Spendenaktion auch die Vermittlung von Patenkindern sehr erfolgreich war. Aktuell werden 22 Patenkinder über verschiedenste Unterstützer aus ganz Deutschland versorgt. Weitere Unterstützer sind willkommen – »einen fanden wir sogar auf der Tour in Form eines aktiven Mitfahrers«, so Wössner.

Das Projekt ist noch nicht beendet, auch wenn das Spendenziel von 7000 Euro erreicht wurde. Immer noch kann man auf der Seite des Vereins für Kinder-Hilfsprojekte spenden. Jeder Betrag, der über 7000 Euro hinausgeht, wird anderen Kinder-Hilfsprojekte in der Region gespendet. Und auch radeln kann man noch. Bis Jahresende können sich interessierte Bergradler noch einzeln oder auch als Staffel an dem Projekt beteiligen.

Die Veranstaltung »Seven Peaks« soll nächstes Jahr am 24./25. Juni wiederholt werden. Wössner geht davon aus, dass dann noch mehr Biker teilnehmen. Schließlich ist es nicht nur das Spenden, sondern es sind auch die Herausforderung und die Gemeinschaft sowie das Erlebnis, in den Chiemgauer Bergen unterwegs zu sein, die die Veranstaltung ausmachen. Nähere Infos zu dem Projekt gibt es unter Telefon 08051/96 14 97.

tb