War es ein Wolf oder ein Hund?
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Foto: Rappl

Mehrere Schafe in Bergen tot: War es ein Wolf oder ein Hund?

Bergen – Fest steht: Es gibt fünf tote Schafe, darunter ein hochträchtiges, und es fehlt ein Lamm. Ob dahinter ein Wolf, ein Hund oder ein sogenannter Hybrid, eine Mischung aus Wolf und Hund also, steht, ist zunächst noch völlig unklar.


Der Neffe des Tierhalters, der sich bis dahin um die Tiere seines etwas weiter entfernt wohnenden Onkels gekümmert hatte, hatte die toten Tiere am Samstag gefunden. Wie der Verpächter der Fläche im Ortsteil Anger, Lorenz Gries, auf Nachfrage bestätigte, gehe er selbst aber »mit großer Wahrscheinlichkeit« von einem Wolf aus.

Beim Ortstermin mit dem Eigentümer der Tiere, Jägern, Polizei und dem Wolfsbeauftragten habe sich dieser aber nicht festlegen wollen. »Er hat DNA-Proben genommen, die jetzt im Landesamt für Umwelt untersucht werden müssen. Dann erst wissen wir mehr«, sagt Gries.

Dabei liege die Fläche, auf der die Tiere zu Tode kamen, nur rund 250 Meter von den Häusern weg, der Neffe seines Pächters wohne daneben. An einen Hund glaubt Gries auch deshalb nicht, weil es im Umkreis von zwei Kilometern keinen Hund gebe. Außerdem seien die Mägen der getöteten Tiere nicht geöffnet worden, wie es ein Hund typischerweise täte, so Gries.

Tierhalter Stefan Rappl hatte zum Glück nur einen kleinen Teil seiner Herde in Anger, 27 Schafe und 20 Lämmer waren noch im Moos. Sie holte er jetzt eiligst in den heimischen Stall. Und auch, wenn er keine Panik erzeugen will, so ist ihm doch wichtig, andere Schafhalter zu informieren.

In Norddeutschland, so Rappel, gebe es bereits richtige Wolfsrudel. Hierzulande seien es bisher eher einzelne Tiere gewesen, die auftauchten, »aber wenn es ein Wolf war, dann läuft der am Tag locker 100 Kilometer«. Und nicht nur Schafhalter seien betroffen, »auch Kalbinnen wurden bereits wieder eingestallt. Das reicht ja, wenn die Tiere nachts aufgeschreckt werden und durch den Zaun auf eine Straße laufen. Nicht auszudenken, was da alles passieren kann«, sagt Rappl. Und egal, ob es nun ein Wolf oder ein Hund war – das Tier streunt vermutlich noch immer umher, und es wird wieder Hunger haben. Es ist also sicher kein Fehler, Vorsicht walten zu lassen.

coho