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Elefant Radschah vom Zirkus Brumbach war 1971 der erste Fahrgast. Damit wollte man die Sicherheit der Seilbahn demonstrieren.

Hochfelln-Seilbahn: Ein Elefant war der erste Fahrgast

Bergen – Mit einem vielseitigen Veranstaltungsreigen und einer neuen Festbroschüre feiert die Hochfelln-Seilbahn in den kommenden Wochen bis September ihr 50-jähriges Bestehen. Dank der technischen Aufstiegshilfe mit zwei Stationen auf die »Aussichtsterrasse des Chiemgaus« lässt sich der Gipfel des 1674 Meter hohen Hochfellns in rund 15 Minuten erreichen.


Nicht zuletzt die Seilbahn machte den Hochfelln als Hausberg der Chiemgauer zu einem auch überregional gefragten Ausflugsziel und Austragungsort hochkaräti-ger Sport- und Brauchtumveranstaltungen. Wer heute mühelos schwebend die rund 1000 Höhenmeter bis zum Gipfel überwindet, der denkt nicht unbedingt an die Schwierigkeiten und technischen Meisterleistungen bis zur offiziellen Eröffnung der Seilbahn am 24. Januar 1971. Mit der Beförderung des Elefanten Radschah vom Zirkus Brumbach als erstem Fahrgast demonstrierten die Seilbahnbetreiber damals Sicherheit und sorgten zugleich für einen Paukenschlag in Europas Medienwelt.

In der im Frühherbst erscheinenden neuen Jubilä-umsbroschüre erinnert der Hochfelln-Kenner und Journalist Hans Helmberger aus Traunstein im Gespräch mit zahlreichen Zeitzeugen an Geschichten von Personen, die mit dem Bau und Betrieb der Seilbahn zu tun hatten. Ebenso hat er manche Kostbarkeit aus den Archiven zugänglich gemacht. Dazu zählen etwa der Besuch des ehemaligen britischen Premierministers Sir Edward Heath bei der totalen Sonnenfinsternis 1999, dramatische Bergwachtrettungen und die kuriose Wallfahrt von drei Bergener Skilehrern, die mit der Bitte um Schneefall auf Langlaufskiern nach Altötting gepilgert sind.

Dank der Seilbahn war und ist der Hochfelln auch als Naturschneeparadies, Sportarena und Treffpunkt großer Veranstaltungen nach wie vor gefragt: Erinnert sei an die zuschauerträchtigen Trickski-Veranstaltungen der 1980er Jahre, die turbulenten Waterslide-Wettbewerbe mit Verkleidung oder das hochkarätige Starterfeld beim international renommierten Hochfelln-Berglauf, der seit 1974 veranstaltet wird. Auch als Startplatz für Gleitschirmflieger, für Workshops mit »Jodel-Papst« Josef Ecker oder beim legendären Fellnerfest zum Patrozinium der Taborkapelle am 6. August bietet die Seilbahn komfortable Aufstiegshilfe.

Mehrfache Planungsänderungen in schwierigstem Gelände, Schneechaos, Lieferengpässe bei Stahl und Lawinengutachten sowie die Verdoppelung der geplanten Kosten auf 12,5 Millionen Mark machten die dreijährigen Bauarbeiten für die Seilbahn von 1968 bis 1971 zu einer technischen Pioniertat.

Die 50-jährige Erfolgsgeschichte der Hochfelln-Seilbahn feiert die Gemeinde Bergen zusammen mit der Bevölkerung ab diesem Sonntag, 20. Juni, mit zahlreichen Veranstaltungen bis 19. September.

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