Für Kinderwagen, Autokindersitze und Babyspielzeug haben Eltern zuletzt etwas weniger ausgegeben. Kamen 2023 für die ersten drei Lebensjahre im Schnitt noch 1.160 Euro pro Kind zusammen, lag der Wert ein Jahr später bei 1.138 Euro, wie der Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) in Köln mitteilte. Insgesamt sei im Markt der Baby- und Kinderausstattung der Jahresumsatz 2024 um sieben Prozent auf gut 2,4 Milliarden Euro zurückgegangen.
Als eine Ursache für den Rückgang sieht BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt die demografische Entwicklung. So sei die Anzahl der Neugeborenen 2024 um zwei Prozent gesunken. Zum anderen gebe es wie in anderen Branchen auch eine Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher. »Viele junge Eltern kaufen heute deutlich bewusster und vergleichen stärker – Qualität und Preis müssen stimmen«, erklärte die stellvertretende BVS-Geschäftsführerin Franziska Köster. Dies gelte für Kinderwagen genauso wie für Spielzeug oder Kleidung.
Kinderwagen werden intelligent
In Deutschland wurden 2024 gut 646.000 Kinderwagen und Buggys verkauft, 3,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Kinderwagen würden sich Schritt für Schritt vom reinen Transportmittel zum smarten Begleiter im Familienalltag entwickeln, betonte der Verband. So gebe es etwa Modelle mit elektrischen Schiebehilfen oder automatischen Bremsen und Sensoren, die Hindernisse erkennen könnten. Für das laufende Jahr rechnet der Verband wieder mit höheren Verkaufszahlen.
Auch bei den Autokindersitzen zieht laut BVS neue Technik ein. »Die nächste Generation von Autokindersitzen nutzt Sensorik und KI, um Sicherheit und Komfort weiter zu erhöhen«, hieß es. Solche Sitze würden etwa automatisch erkennen, ob Kinder korrekt angeschnallt sind, und könnten Temperatur und Sitzposition überwachen. Die Anzahl der verkauften Sitze blieb mit gut zwei Millionen auf Vorjahresniveau. Bei Baby- und Kleinkindspielzeug sank der Umsatz 2024 um elf Prozent auf 562 Millionen Euro.
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