Handys aus den 90ern, den 2000ern und von heute
Bildtext einblenden
Zeigt her eure Handys! Mobiltelefone blicken mittlerweile auf eine 35-jährige Geschichte zurück. (Foto: Andrea Warnecke/dpa)

Erstes Handy: Wie es aussah und wann es rauskam – Handys aus den 90ern und den 2000ern

Mobile Telefone sind schon mehrere Jahrzente alt. Das erste kommerzielle Handy kam vor rund 35 Jahren auf den Markt. Doch erst im Jahr 2007 feierten die Smartphones ihre wahre Geburtsstunde – in diesem Jahr erschien das erste iPhone-Modell. Jetzt können wir nur noch lächelnd auf die Anfänge der Handy-Evolution zurückblicken. Was war das erste Handy der Welt? Und welches war euer erstes Mobiltelefon?


Es fällt schwer, die ersten mobilen Telefone überhaupt als "Handys" zu bezeichnen, waren sie doch alles andere als handlich. Aber dennoch: sie waren zweifelsfrei ein großer technischer Fortschritt. Und das nicht ohne Grund. Denn die Entwicklung des ersten Mobiltelefons nahm genau zehn Jahre in Anspruch. Die Rede ist vom...

Motorola DynaTAC 8000X – das aller erste Handy

Bereits im Jahr 1973 begann Motorola mit der Entwicklung des ersten Handys, das es aber erst zehn Jahre später, nämlich am 21. September 1983, in die Hände der ersten Verbraucher schaffen sollte.

Für eine stolze Summe von 4000 Dollar (inflationsbereinigt entspricht das heute 9600 Dollar oder rund 8000 Euro) war das erste Handy zu haben. Der Preis hielt die zahlreichen Käufer jedenfalls nicht ab, 300.000 Menschen hatten sich das Telefon ein Jahr nach seiner Veröffentlichung ergattert.

Die Datenliste ist kurz und einfach:

  • Gewicht: knapp 800 Gramm
  • Maße: 33 × 4,5 × 8,9 cm
  • Gesprächsdauer: rund eine Stunde
  • Man konnte gerade einmal 30 Nummern speichern
Erstes Handy: DynaTAC8000X
Bildtext einblenden
So sah das erste Handy der Welt aus: Das Motorola DynaTAC 8000X. Es kostete damals 4000 Dollar (entspricht heutzutage inflationsbereinigt knapp 10.000 Dollar). Foto: Wikipedia (Redrum0486)

Zum Vergleich: Heutige Smartphones wiegen im Schnitt zwischen 100 und maximal 300 Gramm, passen in jede Hosentasche und können gerne einmal bis zu 12 Stunden am Stück telefonieren.

Die wohl bekanntesten ersten Handys...

Deutlich mehr in unseren Köpfen sind die Handys der 90er und 2000er Jahrgänge hängen geblieben. Wer kennt sie nicht? Die damals führenden Hersteller der Tasten-Handys waren Nokia, Siemens, Motorola und natürlich Sony Ericsson.

  • Das Nokia 5110 war das erste günstige Handy für den Massenmarkt.
  • Mit dem Nokia 3210 landete der Konzern einen der ersten Kassenschlager, das Handy wurde über 160 Millionen mal verkauft.
  • Das erste grafische Display in einem Mobil-Handy bot das Siemens S25 im Jahr 1999.
  • 2002 wurde das Nokia 7650 veröffentlicht. Es war das erste Handy mit integrierter Foto-Kamera für die breite Masse.
  • 2004 kam das Motorola RAZR V3 heraus. Es war mit 14 mm eines der dünnsten Handys seiner Zeit und wurde mit über 130 Millionen Stück ein absoluter Verkaufs-Hit.
  • Das erste Billig-Handy für die weltweite Masse wurde 2005 das Motorola C113a für gerade einmal 20 bis 30 Dollar.

Das waren noch Zeiten... Hauptsächlich nutzten wir unsere Tasten-Handys zum Telefonieren, deutlich seltener ließ man sich auch zu einer SMS hinreißen, die aber kompliziert über die neun oder zwölf Zahlen-Tasten eingegeben werden musste.

Abgelöst wurden die ersten Hersteller Ende der 2000er dann durch die heute in der Branche führenden Konzerne wie Samsung, Apple und Sony. Nicht zuletzt durch die revolutionären Touch-Displays, die unsere Handys seither mit einem simplen Fingertippen bedienbar machen. Aber auch die haben mittlerweile mit den neuen Vorreiter-Herstellern aus Asien wie zum Beispiel der Firma OnePlus zu kämpfen.

Bildtext einblenden
Erst klein und dann wieder groß: Mobiltelefone von 1992 bis 2014. Foto: Wikipedia (Jojhnjoy)

Beobachtet man den Trend, wird schnell deutlich, dass es von großen Tastenhandys hin zu möglichst kleinen Geräten ging. Der Spieß drehte sich dann um, als die ersten Smartphones mit Touch-Display den Markt eroberten. Seitdem setzt sich der Trend in die andere Richtung fort: Die Displays werden immer größer und damit zwangsläufig auch unsere Handys.

Wirklich zum Massenprodukt sind die Telefone aber vermutlich gar nicht wegen des Telefonierens geworden, sondern weil sie nach und nach den Heim-Computer ersetzen. Denn der mobile Taschen-PC á la Handy ist Telefon, Messenger, Web-Browser, Terminkalender, Speichermedium und vieles mehr in einem kleinen Gerät.

red mit Informationen aus der Wikipedia