Jahrgang 2018 Nummer 33

Die Jagd zur Zeit der Salzburger Fürsterzbischöfe

Ausstellung und Rahmenprogramm

Herzog Tassilo III.
Khuenburg als Jäger.

Tittmonings Burg ist von Frühjahr bis Herbst ein belebter Kulturschauplatz. Neben den historischen Sammlungen im Gerbereimuseum und Museum Rupertiwinkel wird im Prälaten- und Fürstenstock in wechselnden Ausstellungen auch zeitgenössische Kunst gezeigt. Die Ausstellungsräume sind aber immer wieder auch Schauplatz interessanter Dokumentionen regionaler Kulturgeschichte, so vor zwei Jahren die »Zeitreise entlang der Salzach«.

Zum Abschluss der diesjährigen Museumssaison steht nun eine historische Schau über »Die Jagd zur Zeit der Salzburger Fürsterzbischöfe« auf dem Programm, und enger kann der Bezug zum Ausstellungsort kaum sein. Die ehemalige Befestigungsanlage aus dem 13. Jahrhundert wurde nämlich zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Jagdschloss der Salzburger Fürsterzbischöfe ausgebaut. Jagdgeschichte wird also im Jagdschloss präsentiert, und Veranstaltungen wie ein Jagdhorn-Lehrgang mit Freiluft-Konzert oder eine Schauschleppe mit Reitern, Jagdfanfaren und Hundemeute bringen das Leben vergangener Jahrhunderte zurück in Burghof und Zwinger und machen das historische Thema lebendig.

Die Jagd ist ein weites Feld, und die Ausstellung in der Burg möchte Einblick in die verschiedenen Aspekte gewähren. So wird es einen Exkurs in die Entwicklung des Jagdrechts, einen Abstecher zu den Wilderern und eine Ausstellung mit verschiedenen Fallen geben. Im Audienzzimmer der Burg wird die »Hohe Jagd« dargestellt, so wie sie die Fürsterzbischöfe damals zu Zeiten des Barock wohl praktiziert haben. Für Kinder wird das umfassende Thema Wald, Wild und Natur spielerisch angegangen. Die Ausstellung, die bis 14. Oktober zu sehen ist, wird am Freitag, dem 24. August, um 19 Uhr eröffnet. Für musikalische Untermalung der Vernissage sorgen die Rallye Trompes de Baumburg.

Begleitend zur Ausstellung gibt es in der Burg bis Anfang Oktober ein reiches und anspruchsvolles Rahmenprogramm aus Vorträgen, Präsentationen, Diskussionen und Musik. Bei einem Lehrgang mit Nicolas Dromer, einem der ganz großen Könner auf der Trompe, dem klassischen Jagdhorn für die Barockjagd, kann man sich am Wochenende 15. und 16. September auf diesem Instrument versuchen. An dem Freiluft-Konzert am Samstagabend beteiligen sich außer den Gästen aus Frankreich, Nicolas Dromer und »Les Amis de Nicolas«, auch die Bayerischen Jungwölfe, die Rupertiwinkler Jagdhornbläser und der Tittmoninger Chor Belcanto. Am Samstag, dem 22. September, erläutert Konstanze Hofinger nach der Schauschleppe (ab 14 Uhr) in einem Vortrag um 16 Uhr »Die berittene Jagd und ihre Musik«. Am darauffolgenden Samstag, dem 29. September, führt Dr. Horst Becker durch »Tausend Jahre Jagd unter den Fürsterzbischöfen von Salzburg«. Untermalt wird der Vortrag von Jagdfanfaren durch die Rallye Trompes de Baumburg. Am Nachmittag des 3. Oktober schließlich präsentiert sich »Die grüne Jagd« im Burghof. Es werden verschiedene Jagdhund-Rassen präsentiert. Viele Informationen bietet das Jagdmobil des Bayrischen Jagdverbands, und auch die Rupertiwinkler Jagdhornbläser zeigen ihr Können. Eine Podiumsdiskussion am Samstag, dem 6. Oktober, schlägt schließlich die Brücke zur Gegenwart mit dem hochaktuellen Thema »Spannungsbogen Landwirtschaft - Jagd - Naturschutz«.

Anlässlich der Ausstellung stehen heuer auch die Historischen Burgtage, die am 8. und 9. September stattfinden, im Zeichen der Jagd und gewähren Einblick in die Jagdkultur des Mittelalters. Die Veranstalter möchten darauf hinweisen, dass die Jagdausstellung während dieses Wochenendes nur mit der Eintrittskarte zu den Burgtagen zugänglich ist. Ansonsten sind mit Ausnahme des Jagdhorn-Lehrgangs nicht nur der Eintritt zur Ausstellung, sondern auch alle Veranstaltungen des Rahmenprogramms kostenfrei. Und Tittmoning steht auch nach Ende der Ausstellung, noch im Zeichen der Jagd: Zum Kathreinmarkt am 11. November gibt es eine Hubertusmesse auf dem Stadtplatz, zu der als Ehrengast der mehrfach preisgekrönte Trompe-Spieler Antoine de la Rochefoucauld aus Orléans erwartet wird.

 

33/2018