Josefi - ein alter Bauernfeiertag
Die verschiedenen Josefi-Bräuche sind fast gänzlich verschwunden
Der in zahlreichen Varianten zu Bayern gehörende Name Josef - Sepp, Peppi, Sepperl, Jupp - ist bis heute vor allem auf dem Land ein beliebter Vorname geblieben. Den dazugehörigen Bauernfeiertag am 19. März gibt es in Bayern seit 1968 nicht mehr. Im Laufe der letzten 30 Jahre sind auch die verschiedenen Josefi-Bräuche fast gänzlich verschwunden. Früher wurde an diesem Frühlingstag mitten in der Fastenzeit ausgelassen getanzt und, wenn die Frühjahrssonne warme Strahlen spendete, nach dem Kirchgang im Biergarten die erste Maß Starkbier getrunken.
Josef ist in den katholischen Regionen Schwabens und Altbayerns der noch immer am meisten verehrte Heilige. Er gilt als Patron vieler Berufsgruppen, der Wagner, Schreiner und Zimmerleute. Ein alter Brauch der Zimmerleute in Berchtesgaden war die Weihe des so genannten Baumwollbrotes an Josefi. Es bestand aus vier runden, zusammen gebackenen Hefeteig-Broten mit viel Rosinen. Eine andere Tradition waren die Josefi-Kränze. Da Josef als Ziehvater von Jesu als Patron der Keuschheit gilt, trugen unverheiratete Mädchen diese Zierden als Symbol ihrer Jungfräulichkeit. Und jung verheiratete Bauersleute trugen »Josephsringe« als Amulette gegen Versuchungen.
Der Josefi-Tag wurde nachweislich seit 1621 gefeiert. Ein Jahr zuvor war der Habsburger Kaiser Ferdinand II. mit einem Josefs-Bild in die berühmte Schlacht gegen die pfälzisch-böhmische Armee am Weißen Berg bei Prag gezogen und hatte gesiegt. Die Habsburger machten daraufhin Josef zu ihrem Hausheiligen und erklärten den 19. März zum Feiertag. Dieser geht jedoch bis ins 10. Jahrhundert zurück, als das damals noch übliche Fest der römischen Göttin Minerva gefeiert wurde und durch den Josephs-Tag ersetzt wurde. Im Jahr 1729 schrieb Papst Clemens XI. den Festtag für die römisch-katholische Kirche fest. Einer seiner Nachfolger, Papst Pius XI., ernannte den Heiligen Josef zum Patron der katholischen Kirche.
Zahllose Kirchen, Altäre und Kapellen sind in Bayern dem Heiligen Josef geweiht. Der Name Josef bedeutet hebräisch so viel wie »Gott möge hinzufügen«. Deshalb wird er in einigen biblischen Kalendern auch »Josef, der Vermehrer« genannt. Sowohl die orthodoxe als auch die kath. Kirche verehren Josef als Heiligen. Sein angebliches Grab soll sich unter der Verkündigungsbasilika in Nazareth befinden. In Bayern hat sich für den Josefitag eine alte Bauernregel etabliert: »Ist es zu Josefi klar, wird es ein gesegnet Jahr.«
Nikolaus Dominik
11/2006
Josef ist in den katholischen Regionen Schwabens und Altbayerns der noch immer am meisten verehrte Heilige. Er gilt als Patron vieler Berufsgruppen, der Wagner, Schreiner und Zimmerleute. Ein alter Brauch der Zimmerleute in Berchtesgaden war die Weihe des so genannten Baumwollbrotes an Josefi. Es bestand aus vier runden, zusammen gebackenen Hefeteig-Broten mit viel Rosinen. Eine andere Tradition waren die Josefi-Kränze. Da Josef als Ziehvater von Jesu als Patron der Keuschheit gilt, trugen unverheiratete Mädchen diese Zierden als Symbol ihrer Jungfräulichkeit. Und jung verheiratete Bauersleute trugen »Josephsringe« als Amulette gegen Versuchungen.
Der Josefi-Tag wurde nachweislich seit 1621 gefeiert. Ein Jahr zuvor war der Habsburger Kaiser Ferdinand II. mit einem Josefs-Bild in die berühmte Schlacht gegen die pfälzisch-böhmische Armee am Weißen Berg bei Prag gezogen und hatte gesiegt. Die Habsburger machten daraufhin Josef zu ihrem Hausheiligen und erklärten den 19. März zum Feiertag. Dieser geht jedoch bis ins 10. Jahrhundert zurück, als das damals noch übliche Fest der römischen Göttin Minerva gefeiert wurde und durch den Josephs-Tag ersetzt wurde. Im Jahr 1729 schrieb Papst Clemens XI. den Festtag für die römisch-katholische Kirche fest. Einer seiner Nachfolger, Papst Pius XI., ernannte den Heiligen Josef zum Patron der katholischen Kirche.
Zahllose Kirchen, Altäre und Kapellen sind in Bayern dem Heiligen Josef geweiht. Der Name Josef bedeutet hebräisch so viel wie »Gott möge hinzufügen«. Deshalb wird er in einigen biblischen Kalendern auch »Josef, der Vermehrer« genannt. Sowohl die orthodoxe als auch die kath. Kirche verehren Josef als Heiligen. Sein angebliches Grab soll sich unter der Verkündigungsbasilika in Nazareth befinden. In Bayern hat sich für den Josefitag eine alte Bauernregel etabliert: »Ist es zu Josefi klar, wird es ein gesegnet Jahr.«
Nikolaus Dominik
11/2006