Technischer Betriebsleiter Johann Kamml sprach über die Probleme, die durch die Trockenheit im vergangenen Sommer und Herbst aufgetreten seien. Er stellte aber gleich anfangs klar, dass die Versorgungssicherheit immer gewährleistet gewesen sei.
Probleme wegen Trockenheit
In den Zonen Anger, Leustetten und Schelmberg seien keine Probleme aufgetreten. In der Zone Surbergbichl ließen sich durch den starken Brunnen Gemach 1 die Probleme mit dem Brunnen Vogling ausgleichen. In der Zone Rückstetten erreichte die Dießenbachquelle bei der langen Trockenheit einen historischen Tiefstand in der Fördermenge. Doch auch hier konnten andere Versorgungszonen aushelfen.
Auch in der Zone Surberg, die von den Brunnen Haunerting 1 und 2 und Weibhausen gespeist wird, traten in der langen Trockenphase Probleme auf. Da die beiden Haunertinger Brunnen nicht so ergiebig sind, wurde schon vor zehn Jahren der Brunnen Haunerting 3 gebohrt. Bis jetzt sei aber die Genehmigung noch nicht erteilt worden, führte Kamml aus. Das liege hauptsächlich an der Neuausweisung des Schutzgebiets, die immer noch nicht abgeschlossen sei. Darum war es nötig, im vergangenen Jahr den Notverbund mit der Ottinger-Pallinger Gruppe zu aktivieren.
Zur Beratung und Beschlussfassung über die Haushaltssatzung für das Jahr 2016 lieferte Werksleiter Franz Hasholzner die aktuellen Zahlen. Als wichtigste Einnahme stehen dem Zweckverband im Erfolgsplan 2016 Umsatzerlöse von rund 3,7 Millionen Euro zur Verfügung. Bei den Aufwendungen sind für den Materialaufwand rund 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Der größte Posten ist der Unterhalt für Leitungen und Hausanschlüsse mit 865 000 Euro. Der Personalaufwand ist auf 841 300 Euro festgelegt. Dazu kommen die sozialen Aufwendungen in Höhe von 290 800 Euro. Der Zinsaufwand beläuft sich voraussichtlich auf 140 000 Euro.
Im Vermögensplan sind die Abschreibungen mit 887 000 Euro als größter Posten eingeplant. Bei den Ausgaben bilden die Kosten für Verteilungsanlagen von 610 000 Euro und die Tilgung von Krediten mit insgesamt 572 000 Euro den Löwenanteil. Eine Kreditneuaufnahme ist nicht vorgesehen, die Rücklagen bleiben mit 99 000 Euro konstant. Der Haushaltssatzung stimmte die Versammlung einstimmig zu.
Wassermeister Christian Willberger informierte über den Leitungsbau. Bei 17 Baumaßnahmen und insgesamt 740 000 Euro kalkulierten Kosten konnte mit einem Baustellenergebnis von 733 800 Euro die Kalkulation gut eingehalten werden. Die vom Volumen her größte Baumaßnahme war die Leitung an der Bundesstraße 304 zwischen Niederstraß und Mühlreit mit veranschlagten 288 800 Euro. Erfreulicherweise war die Maßnahme um 19 000 Euro billiger als gedacht.
Insgesamt wurden 4647 Meter neue Leitungen verlegt und 3973 Meter erneuert. 56 Hausanschlussänderungen, 64 Bauanschlüsse und 66 Neuanschlüsse wurden vorgenommen. Außerdem waren 60 Rohrbrüche zu verzeichnen. Im Leitungsbau erbrachten Mitarbeiter der Surgruppe insgesamt eine Eigenleistung in Höhe von 65 348 Euro.
Zum Thema Freihandelsabkommen betonte Verbandsvorsitzender Thomas Gasser, dass die Trinkwasser- und Abwasserversorgung von der Liberalisierung und den Verhandlungen sämtlicher Freihandelsabkommen ausgenommen sein müssten. Dazu habe der Zweckverband unter Bezugnahme auf das Positionspapier des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft ein Schreiben mit seinem Standpunkt aufgesetzt.
Schreiben gegen Freihandelsabkommen
Gasser zeigte sich überzeugt, dass sich durch derlei Maßnahmen auch Änderungen bewirken lassen. Je mehr Stellungnahmen von Kommunen und Verbänden bei den Abgeordneten einträfen, desto wahrscheinlicher werde eine Reaktion darauf. Das Gremium erteilte einstimmige Zustimmung zum Versand des Schreibens.
Alfons Kern betonte, dass die Wasserqualität im Versorgungsbereich des Zweckverbands exzellent sei. Alle Proben hielten die Werte der Trinkwasserverordnung und der Eigenüberwachungsverordnung ein. Die mikrobiologischen Befunde seien einwandfrei. Nur im Bereich des Wasserschutzgebiets Tiefenthal habe man seit Jahren mit der Nitratbelastung zu kämpfen. Durch die Schutzgebietsarbeit seien aber bereits erste Erfolge zu verzeichnen.
Weitere Themen waren die Änderung im Probenumfang nach der Eigenüberwachungsverordnung (EÜV), die IT-Sicherheit sowie die Grünlandproblematik. sd