Fünf Kriterien muss eine Gemeinde erfüllen, um in die Auswahl der Jury zu kommen: Gemeindeflächen wie Verkehrsinseln, Straßenränder oder Streuobstwiesen müssen bienen- und insektenfreundlich bepflanzt sein. Darüber hinaus sollen alle Flächen, die der Kommune gehören, extensiv, bienenfreundlich und ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bewirtschaftet werden – auch wenn diese verpachtet werden. Die Begrünung auf den gemeindeeigenen Straßen soll schonend behandelt werden, vor allem im Frühjahr und Sommer. Und schließlich muss die Gemeinde den örtlichen Imkern Standplätze zum Aufstellen von Bienenhäusern und Bienenvölkern zur Verfügung stellen.
Mit weiteren freiwilligen Maßnahmen können Gemeinden zusätzlich Punkte sammeln. Etwa wenn sie Insektenhotels, Hecken und Althölzer vorweisen, einen Bienen- und Insektenlehrpfad betreiben oder Bildungsangebote zum Thema Bienen fördern. Gemeinden punkten auch, wenn sie in den eigenen Einrichtungen heimischen Honig und Produkte aus bienenfreundlich wirtschaftender Landwirtschaft verwenden, zum Beispiel in ihren Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen.
Eine Jury aus Fachleuten und Mitgliedern des Bezirkstags bewertet die eingereichten Bewerbungen. Neben dem Titel »Bienenfreundliche Gemeinde« gibt es Preisgelder in Höhe von 1000 Euro (3. Preis), 2000 Euro (2. Preis) und 3000 Euro (1. Preis) zu gewinnen. Dieses ist zweckgebunden für Vorhaben, die einer bienen- und insektenfreundlichen Umwelt zugutekommen.
Der Bezirk Oberbayern fördert seit Jahrzehnten die Imkerei in Oberbayern und steht Imkern mit seiner Fachberatung für Imkerei zur Seite. Um dem dramatischen Rückgang der Insektenvielfalt entgegenzuwirken, setzt er nun verstärkt auf die Gemeinden, damit sie mit gutem Beispiel vorangehen.
Mit ihrem Engagement können die Kommunen dazu beitragen, den weiteren Artenverlust zu stoppen. Der Wettbewerb »Bienenfreundliche Gemeinde« des Bezirks Oberbayern findet alle zwei Jahre statt.
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