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In Polen werden ukrainische Soldaten an Leopard-Panzern ausgebildet. Kiew wird allerdings weniger Kampfpanzer erhalten als angekündigt. Foto: dpa

Weniger Leopard-2-Panzer für die Ukraine

Die Stadt Bachmut bleibt hart umkämpft – London erwartet keine schnelle Lieferung von Kampfjets


Trotz der schwierigen Lage im Osten der Ukraine hält das amerikanische Institut für Kriegsstudien Kiews Entscheidung für richtig, die hart umkämpfte Stadt Bachmut weiter gegen die russischen Angreifer zu verteidigen. Dies habe den Kreml gezwungen, einen Großteil der Söldnertruppe Wagner zu »erschöpfen«, schrieb die Denkfabrik in ihrem jüngsten Bericht. Zudem müsse Russland hochwertige Luftstreitkräfte einsetzen, um Fortschritte zu machen. Die Schwächung der Angreifer begünstige eine ukrainische Gegenoffensive.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Lage an der östlichen Front als »äußerst schwierig« bezeichnet. »Das sind buchstäblich Kämpfe um jeden Meter ukrainischen Landes.« Seit mehreren Monaten versuchen russische Truppen, die Stadt zu erobern. Soldaten der russischen Privatarmee Wagner rückten vor allem nördlich und südlich vor.

Anders als angekündigt wird die Ukraine nicht die von Deutschland in Aussicht gestellte Menge an Kampfpanzern erhalten. Nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sind am Mittwoch bei einem Treffen der sogenannten Panzerkoalition keine neuen Zusagen für Panzer vom Typ Leopard 2A6 gemacht worden. Demnach wollen nur Deutschland und Portugal dieses Modell liefern. »Da werden wir die Bataillonsstärke nicht erreichen«, sagte Pistorius.

Die Bundesregierung hatte das Ziel ausgegeben, »rasch zwei Panzer-Bataillone mit Leopard-2-Panzern für die Ukraine zusammenzustellen«. Diese sind in der Ukraine üblicherweise mit jeweils 31 Panzern ausgestattet. Von Polen koordiniert seien mittlerweile knapp 30 Leopard 2A4 zusammengekommen, sagte Pistorius. Es gebe allerdings sonst nur die 14 von Deutschland versprochenen Leopard 2A6 und drei dieser Panzer aus Portugal. Schweden prüfe noch mögliche Panzerlieferungen.

Aus London gab es zudem einen Dämpfer für die ukrainischen Hoffnungen auf schnelle Kampfjet-Lieferungen. »Ich denke nicht, dass wir in den kommenden Monaten oder gar Jahren unbedingt Kampfjets liefern werden, denn das sind ganz andere Waffensysteme als etwa Panzerabwehrraketen«, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace in einem BBC-Interview.