Eigentlich wollte Hans Öggl bereits im Oktober 2017, nach knapp 40 Jahren in der Verwaltung des Traunsteiner Klinikums, in den Ruhestand gehen. Bereits während seiner Zeit im Klinikum lernte Öggl die Mitarbeiter des Netzwerk Hospiz kennen und schätzte deren Arbeit sehr. Im Grunde ist Öggl seit der Vereinsgründung des Netzwerk Hospiz im Jahr 2005 mit an Bord. Ehrenamtlich verwaltete Öggl die Finanzen des Vereins. Als er 2017 von Alois Glück gefragt wurde, ob er die Geschäftsführung der mittlerweile gegründeten gGmbH übernehmen würde, sagte er zu und schob somit seinen Eintritt in den Ruhestand um gute fünf Jahre hinaus.
Die größte Herausforderung bei seinem Start als Geschäftsführer war es, das Team durch Palliativmediziner zu verstärken. Seit Jahren ist das Team im Netzwerk Hospiz sehr stabil, es gibt kaum Fluktuation beim Personal. Dies führt Öggl unter anderem auf den guten Zusammenhalt der Mitarbeiter zurück: »Die Arbeit im Netzwerk Hospiz hat mir immer Spaß gemacht aufgrund des guten Arbeitsklimas. Alle halten zusammen und helfen sich gegenseitig, nicht nur, wenn Not am Mann ist.« Während seiner Amtszeit war Öggl an wichtigen Projekten beteiligt. Als Beiratsmitglied begleitete er die Anfänge des stationären Chiemseehospizes in Bernau und war an der Gründung des Stiftungsfonds Heilwig beteiligt, mit dem das Netzwerk Hospiz eng zusammenarbeitet und nach wie vor guten Kontakt pflegt. Er setzte sich dafür ein, dass die Sozialarbeit fest im Netzwerk Hospiz implementiert wurde. Zuletzt war er maßgeblich daran beteiligt, die Voraussetzungen zu schaffen, dass 2023 in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land von den unterschiedlichen Akteuren in der Palliativversorgung ein Netzwerk für Hospiz- und Palliativversorgung gegründet werden kann.
Öggls Nachfolger Hans Werner Kalleder hat als betroffener Angehöriger einst selbst erfahren, wie das Team Patienten und ihre Angehörigen betreut. »Die Begleitung durch die Ärzte und Pflegekräfte des Netzwerk Hospiz war extrem hilfreich für uns in einer sehr schwierigen Zeit des Abschiednehmens von einem geliebten Menschen.« Kalleder bringt langjährige und vielfältige Erfahrung aus der Finanzbranche mit. Er war viele Jahre als Manager und Consultant im In- und Ausland für international agierende Banken tätig. Seit 2018 eigentlich im Ruhestand, nimmt Kalleder beim Netzwerk Hospiz jetzt noch einmal eine neue Herausforderung an. »Das Netzwerk Hospiz ist für mich ein wesentlicher Baustein, um dem Leben am vorhersehbaren Ende des Lebensweges mehr Lebensqualität zu geben«, so Kalleder. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, den ambulanten Palliativdienst in der Gesellschaft bekannter zu machen und dem Team vom Netzwerk Hospiz den Rücken vor bürokratischen und sonstigen Hürden frei zu halten. Er freut sich auf die neue Aufgabe und will »zuhören, zuhören, zuhören und Entscheidungen im Sinne unserer Patienten und des Teams treffen.«
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