Fast auf den Tag genau, nimmt man den Tag der Fertigstellung der Villa Felicitas am 23. Juni 1888 als Geburtsstunde, ist das Anwesen der Felicitas 131 Jahre alt.
Als Erbauerin der »Villa Felicitas« gilt Marie Elisabeth von Sachsen-Meiningen. Sie war die Tochter aus erster Ehe des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen, der weniger als Staatsoberhaupt, eher als Musik- und Theaterliebhaber berühmt war.
Seine Tochter Marie hatte jedenfalls sowohl die Liebe zur Musik als auch die zum Berchtesgadener Land vom Vater geerbt und wollte sich hier ein Domizil schaffen, in dem sie »glückselig« sein konnte. So gab es den Hausnamen Felicitas vermutlich schon, bevor das Gebäude Realität war.

Prinzessin Marie erwarb vom Druckerbodenbauern Michael Aschauer das Grundstück in der Stanggaß. Gut 11.000 Mark soll es gekostet haben. Am 20. Juni 1887 war die Grundsteinlegung, im September des gleichen Jahres bereits das Richtfest und am 23. Juni 1888 war die Villa »schlüsselfertig«. Als äußeres Symbol trug die Villa das Bildnis des Engels Felicitas.

Berühmte Musiker zu Gast
Prinzessin Marie fühlte sich offensichtlich wohl im Berchtesgadener Land, dessen Klima auch ihrer angegriffenen Gesundheit wohltat. Die Villa Felicitas wurde unter ihr auch zu einem Hort der Musik. Berühmte Musiker wie Max Reger und Johannes Brahms gaben hier Sommerkonzerte.
Die Prinzessin, die auch selbst eine begabte Musikerin und Komponistin gewesen sein soll, engagierte sich in der Zeit des Ersten Weltkrieges als Schirmherrin des Bayerischen Roten Kreuzes in Berchtesgaden. Ihr Lebensabend war weitgehend von der Krankheit bestimmt. Sie starb im Februar 1923, gerade 69 Jahre alt.
Was passierte dann?
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Die Themen:
- Die Nazis machten Druck
- Ein Kinderkrankenhaus
- Die schmiedeeisernen Tore

red/Dieter Meister