Weißbach/Ramsau – Hochbetrieb herrschte am Feiertag Mariä Himmelfahrt auf der Kallbrunnalm, wo auch viele Ramsauer Bauern ihr Vieh weiden lassen. Dort traf man sich zum Almgottesdienst mit anschließender Kräuterweihe.
Alle Sennleut kamen zunächst am Almkreuz zusammen. Sie hatten wunderschöne, selbstgebundene Kräutersträuße mitgebracht und legten sie unter den geschmückten, kleinen Altar. Viele Gläubige, Angehörige der Almleute und Naturfreunde nahmen ebenfalls an der Messe zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel teil.
Pater Dr. Anton Dimpflmaier zelebrierte den Gottesdienst und weihte anschließend die Kräuter und ein Holzkreuz eines Almbauern, welches für seine Stallung bestimmt war. Pater Dimpflmaier sagte: »Miteinander feiern wir den Houfraudog, miteinander schauen wir auf Maria, die Mutter Jesu, miteinander erinnern wir uns an ihr Leben, an die schweren Zeiten, die sie gehabt hat und miteinander schauen wir in die Vollendung. Denn das Ende ist nicht das Ende, sondern es gibt einen neuen Anfang bei Gott«.
Im Anschluss an den Gottesdienst bedankte sich der Obmann der Agrargemeinschaft Kallbrunn, Sebastian Maltan, bei Pater Dimpflmaier für die Gestaltung des Gottesdienstes, bei den Weißbacher Musikern, bei den Almleuten und bei allen Gottesdienstbesuchern für das Interesse. Bei der Kallbrunner Kashüttn traf man sich dann zum Feiern. Dazu spielte die Trachtenmusikkapelle Weißbach schneidig auf. Von Obmann Maltan war in einem Gespräch mit dem »Berchtesgadener Anzeiger« zu erfahren, dass dieses Jahr erst am 21. Juni aufgetrieben wurde. Es gab viele Schäden durch den massiven Winter. Etliche Vordächer der Almhütten waren abgedrückt und mussten repariert werden.
Die Kallbrunnalm wird bereits seit 1386 von Almbauern bewirtschaftet. Zurzeit sind es 14 österreichische und 16 bayerische Bauern. 50 000 Liter Milch wurden in diesem Jahr zu Käse verarbeitet. Voraussichtlicher Almabtrieb einiger Almbauern von der Kallbrunnalm ist in diesem Jahr am 7. September. Bernhard Stanggassinger