Fast zwei Stunden warteten Hans Steiner (CSU), der mit seiner eigenen Liste fürs Bürgermeisteramt antrat, dann aber unterlag, und Stefanie Lang (parteilos) gespannt auf das Ergebnis der Auszählung der drei Wahlbezirke.
Erst danach löste sich die ganze Anspannung der vergangenen Monate: Stefanie Lang hat es mit 657 Stimmen ins Bürgermeisteramt geschafft. Damit erzielte sie 110 Stimmen mehr als ihr Gegenkandidat und ein überraschend klares Ergebnis.
So schaffte sie anscheinend mühelos, worauf sie bis zuletzt nur hoffen durfte: Als neue Bürgermeisterin wird sie in den nächsten sechs Jahren die Geschicke der Seengemeinde leiten, nach Ursula Haas, die nicht mehr antrat.
Dieses Ergebnis der Tachinger Bürgermeisterwahl hat in seiner Deutlichkeit überrascht. Viele Bürger waren im Vorfeld von einem engeren Wahlergebnis ausgegangen. Der Wähler hat einen klaren Fingerzeig gegeben, wo die Reise hingehen soll: Die Bürger wollen ein Gemeindeoberhaupt, dem sie zutrauen, die Probleme der Zeit zu meistern. Stefanie Lang ist parteilos und damit parteipolitisch unverbraucht, hat also keine Parteikarriere aufzuweisen. Sie trat für den gemeinsamen Wahlvorschlag der CSU, der Unabhängigen Wählergemeinschaft und der Bürgerliste an. Die Tachinger trauen ihr offenbar mehr zu als Hans Steiner, der insgesamt auf 547 Stimmen kam.
Stefanie Lang zeigte sich absolut überwältigt: »Ich freue mich sehr über die erfolgreiche Wahl zur Bürgermeisterin in meiner Heimatgemeinde Taching am See. Dieses Ergebnis haben viele liebe Menschen möglich gemacht, die mich tatkräftig unterstützt haben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Da ich leider nicht alle aufzählen kann, möchte ich mich exemplarisch bei meinem Mann und meiner gesamten Familie bedanken für die Zeit, die ihr mir geschenkt habt! Bei Sebastian Haß, Katharina Ueing, Daniela und Klaus Alversammer, Christoph Wamsler, der Familie Schäffler, Verena Kaufmann und Verena Schmid für die grandiose Teamarbeit und die Unterstützung in den letzten Monaten. Der Dank von Stefanie Lang galt auch allen Freunden und Nachbarn, die sich rührend um ihre Kinder kümmern und sie gestützt haben. »Ihr alle habt Euren Anteil dazu beigetragen, dass dieses Wahlergebnis so zustande gekommen ist«, freute sich die neue Bürgermeisterin der Gemeinde Taching am See.
An Hans Steiner gerichtet meinte sie: »Lieber Hans, dir danke ich, dass es einen fairen Wahlkampf gab und du es mit ermöglicht hast, dass in Taching wieder lebhaft über Politik diskutiert wird. In Zeiten, in der wir uns als Gesellschaft wieder mit dem Erstarken der politischen Ränder beschäftigen müssen, ist es unerlässlich, dass sich Jede und Jeder einzelne Gedanken macht, was von Politik erwartet wird und was wir zum Gelingen einer wehrhaften Demokratie beitragen können. Ich denke, wir alle, die wir uns dieser Kommunalwahl gestellt haben, haben einen kleinen Betrag dazu geleistet, dass unsere Demokratie auch in Zukunft aus der Mitte der Gesellschaft gestützt wird!«
Wie Stefanie Lang weiter sagte, freue sie sich nun darauf, gemeinsam mit einem großartigen Gemeinderat die Herausforderungen in der Gemeinde Taching am See in den nächsten sechs Jahren anzugehen und erfolgreich zu bewältigen. ca