Das Kernleitungsteam des Verbandes hat nach der Leistungsüberprüfung gemeinsam mit dem 1. FC Passau und eben auch dem SB Chiemgau beschlossen, die Zusammenarbeit zum Ende der laufenden Saison nicht fortzusetzen. Beide Standorte sollen aber als DFB-Stützpunkte erhalten bleiben.
»Wir sind natürlich enttäuscht«, betonte SBC-Fußballabteilungsleiter Uli Habl auf Nachfrage unserer Sportredaktion. »Aber die Anforderungen des BFV sind für uns derzeit nicht erfüllbar.« Habl äußerte aber auch Kritik: »Wir haben finanziell keinen Cent Unterstützung bekommen.« Daher müsse man sich als Verein eben auch genau überlegen, »ob ein NLZ auf Dauer finanziell darstellbar ist – und das ist es eben nicht«.
Insgesamt zeigte sich der BFV mit der Arbeit der Vereine sehr zufrieden. »In Passau und Traunstein sind vor allem aus sportlicher Sicht die Voraussetzungen für eine Talentförderung auf absolutem Top-Niveau vorerst leider nicht mehr gegeben«, begründete der für die Talentförderung zuständige BFV-Vizepräsident Jürgen Pfau das Aus der beiden Vereine. »Im Gros entsprechen die Leistungsklassen der Jugendmannschaften aktuell nicht den klar definierten Anforderungen an ein BFV-Nachwuchsleistungszentrum. Dessen sind sich auch die beiden Vereine bewusst, die deshalb freiwillig ihren Verzicht auf den Status BFV-NLZ erklärt haben«, sagte Pfau weiter.
»Bereits in den vergangenen Jahren hatten wir die Zusammenarbeit mit dem 1. FC Passau sowie dem SB Chiemgau Traunstein an die Auflage geknüpft, dass die Jugendteams durchgängig in den höchsten Spielklassen vertreten sind. Kurzfristig ist dieses Ziel aber für beide Vereine bedauerlicherweise nicht zu bewerkstelligen. Wir bedanken uns bei den Vereinen für ihr Engagement in den letzten Jahren und stehen weiterhin einer Partnerschaft mit beiden Clubs in der Spitzen-Talentförderung offen gegenüber, sofern die sportlichen Voraussetzungen dafür wieder gegeben sind«, ergänzte Verbands-Jugendleiter Florian Weißmann.
»Wir möchten uns ausdrücklich bei den jeweiligen NLZ-Leitern Robert Sammereier und Kilian Lehrberger für ihre erstklassige Arbeit bedanken, von der über die Jahre zahlreiche Talente maßgeblich profitiert haben. Die Zusammenarbeit war stets von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt – genau das macht jetzt auch der gemeinsam mit dem BFV gefasste Entschluss der beiden Clubs deutlich, sich vorübergehend vom Ligendruck lösen zu wollen, um die Nachwuchsarbeit in Ruhe neu auszurichten«, erklärt Felix Brych, der beim BFV als Abteilungsleiter für die Talentförderung verantwortlich ist.
SB