Bildtext einblenden
Große Freude über die Pflegepuppe (v.l.): Dr. Kornelia Zenker-Wendlinger, Ärztliche Leiterin der Fachklinik, Dr. Ursula Reichelt, 1. Vorsitzende der Freunde der Fachklinik, Hermann Lochschmied, Schriftführer, Wolfgang Schedlbauer, Koordinator des Projekts Pflegepuppe, und Simone Ammersdörfer, Pflegeleitung. (Foto: privat)

Pflegen lernen wie die Profis

Berchtesgaden – Der Spruch ist so alt wie wahr: Es ist noch keine Meisterin vom Himmel gefallen. Und daher sollen die Pflege-Azubis alles lernen, was sie für ihre tägliche Arbeit mit den Patientinnen und Patienten brauchen.


Die Kliniken Südostbayern engagieren sich für den pflegerischen Nachwuchs aus dem In- und Ausland mit Sprachkursen und mit praktischen Anleitungs-Kursen, die in ein Gesamtkonzept eingebettet sind.

Die Freunde der Fachklinik Berchtesgaden wollten da gerne mithelfen. Für dieses tägliche Training haben sie im Juli eine Pflegepuppe gespendet. An dieser Puppe können die Nachwuchskräfte üben, wie man Verbände anlegt, Injektionen gibt oder Magensonden und Beatmungskanülen legt, und können sich damit auch ganz praxisbezogen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten.

Mit Wolfgang Schedlbauer gibt es auch einen direkten Ansprechpartner vor Ort. Tätig ist er in der Fachklinik Berchtesgaden in der Funktionsdiagnostik und auf der Intensivabteilung. Aber an festgelegten Tagen ist er Organisator für die Praxisanleiter und koordiniert die Anmeldungen in einem zentralen Kalender. Dann können die Azubis für jede Ausbildungssequenz den festen Raum nutzen, in der die Puppe in einem echten Klinikbett liegt. Diese Anleitungen werden also nicht nebenher auf Station durchgeführt, sondern ganz konzentriert in einem separaten Raum. Die Schulung der Auszubildenden und Mitarbeiterinnen in Anerkennung erfolgt über die »Zentrale Praxisanleitung« in der Fachklinik Berchtesgaden. Aber natürlich wird das Wissen auch in der täglichen Arbeit vermittelt – damit profitieren die Auszubildenden doppelt.

Da in einer Klinik jeden Tag auch viel Material für die Versorgung der Patienten gebraucht wird, bleibt auch in mancher Packung ein Rest übrig. Diese Reste werden im Sinne der Nachhaltigkeit nicht weggeworfen, sondern für Übungen an der Puppe verwendet.

Neben den Auszubildenden und den Mitarbeiterinnen in Anerkennung besteht auch für andere Berufsgruppen die Möglichkeit, ihr Wissen entweder aufzufrischen oder neues zu erwerben: Rettungssanitäterinnen und -sanitäter, Frauen und Männer im Bundesfreiwilligendienst, Medizinstudentinnen und -studenten oder Medizinische Fachangestellte. Allein 140 Auszubildende zur Pflegefachkraft nutzen diese Chance jährlich. Viel zu tun also für Wolfgang Schedlbauer und viel praktische Anleitung und Unterstützung für die Auszubildenden. fb